Die Wiener und die Bäume; Ein total unexplosives Verhältnis

Der Wiener mag den Baum. Wien ist eine große Stadt. Für österreichische Verhältnisse wohl ein bißchen zu groß. Ich hab‘ das ja schon mal erwähnt und ich mach’s einfach nochmal. In Wien leben sehr viele Österreicher. Wäre Berlin so groß wie Wien – also im Verhältnis zum „Restland“ – dann würden dort so 20 Millionen Menschen leben. Wien ist eben anders. Eine Kaiserstadt ohne Kaiserreich. Wien hatte schon mal 2 Millionen Einwohner (demnächst sind wir dann wieder dort). Wien ist aber gleichzeitig auch ein RiesenDORF.

Der Wiener mag das Grün. Wien ist eine der ganz wenigen Städte, die einen Wald hat, der seinerseits in der Fläche der Größe der Stadt in nichts nachsteht. Nach Westen hin kann Wien nicht mehr wachsen. Da ist der Wiener Wald. Ende der Stadt. Wald.

Auch in der Stadt gibt es Parks und derlei mit reichlich Grün. Dort ist der Bewuchs allerdings .. naja sagen wir mal „frisiert“. Das Barock hat in Wien dem Grün meist sein Styling aufgedrückt. Der Wiener mag’s meist trotzdem. „Schoschee“ ist der Fachausdruck hier. Rausgerülpst mit einer Portin Wurschtigkeit. Wie es dem Wiener nun mal eigen ist, ist es ihm wurscht, aber im Herzen nicht egal.

Auch in den Innenhöfen der dicht bebauten Stadt gibt es Bäume. Geht so ein Baum ein, dann wird einer nachgepflanzt. Man darf ihn Wien keinen Baum fällen ohne einen neuen zu setzen. Das ist eben nicht egal 😉

Wiener Bäume explodieren per se nicht. Das wäre tatsächlich enorm unwienerisch. Erstens mal: Welch Aufwand! und zweitens: Das grenzt dann schon an Unhöflichkeit. Nein, das geht gar nicht. Als Waldstadt würde dennoch kein Wiener seine Stadt bezeichnen. Weinstadt, okay. Wald, i wo.

Dass sich der Trampel derart verplappert hat, ist hier höchstens ein „Prost“ wert. Der Spritzer schmeckt dieses Jahr angeblich ganz besonders gut!