Es ist wahrlich verblüffend. Das meistverwendete Passwort ist immer noch „1234“ gefolgt von „12345“.
Geburtsdaten findet man häufig, genauso wie die Namen der Kinder. Und das ist alles, so wird uns regelmäßig vor die Nase gehalten, nicht nur banal und durchschaubar, sondern vor allem eines: unsicher.
Wie muss ein Passwort also aussehen, damit es sicher ist?
Abgesehen von den obligaten Sonderzeichen, Groß- und Kleinbuchstaben und Zahlen.
Um ein sicheres Passwort zu erstellen, muss man vor allem eines: Wissen wie man sie knackt.
Passwörter knackt man heutzutage mit Programmen, die schlicht und ergreifend Zeichenkombinationen ausprobieren. Tausende pro Sekunde. Und wenn man 26 Buchstaben (in Groß und Klein, also 52) nimmt, 10 Zahlen und dazu die leicht zu tippenden Sonderzeichen, kommt man insgesamt so circa auf 85 Zeichen.
Ist das Passwort 4 stellig, dann gibt es 52.200.625 Möglichkeiten diese Zeichen zu kombinieren. Das klingt viel, ist es für einen Computer aber nicht.
Ist das Passwort 5-stellig, ist die Zahl doch schon beträchtlich größer. 4.437.053.125 Kombinationen sind dann möglich.
Nimmt man ein 6-stelliges Passwort dann…
etc. etc.
Was lernt man daraus?
Je länger, desto unknackbar.
Wählt man als Passwort gar einen kurzen Satz, wie etwas „Ichbinab8imGarten!“, dann ist das von der Kombinatorik ein 18-stelliger Code mit Sonderzeichen, Zahl und Groß- und Kleinschreibung. Es ist unknackbar. Die Kombinationsmöglichkeiten sind einfach zu viele. (mein Computer kann das gar nicht mehr aufschreiben).
Okay, wenn ihr der Präsident der CIA wäret, würde man sich vielleicht die Arbeit machen und es versuchen, aber als Otto Normalverbraucher steht es sich nicht dafür den stärksten Computer der Welt monatelang für eure Passwortknackung werkeln zu lassen. Da gibt es zu viele Idioten auf der Welt die „1234“ verwenden. Die holt man sich dann.
Ihr seid aus dem Schneider.
Zugegeben. Es gibt vermutlich auch Software, die Wörter und Wortkombinationen abklappert. Gut. Dann seid ihr schon mal sicherer, wenn ihr einen deutschen Satz nehmt. (Weil in der IT ist alles englisch!)
Oder
2 Sprachen mischt.
Oder
am sichersten
Ein, zwei Wörter im Dialekt einfügt.
Kein russischer Haker weiß, was „jetztspütsgleiGranada“ bedeutet und… damit auch kein Computer.
Eduard Snowden hat mal das Passwort empfohlen „MargeretThatcheris110%sexy!“.
Versteht ihr, worauf ich hinaus will?
Sätze haben zudem den Vorteil, dass wir uns diese leichter merken.
Ihr braucht nicht eine irre Zahlen-Buchstaben-Kombination auswendig lernen. Für einen Computer ist „6&CnkRxX2q??Fw“ dasselbe wie „Liebling,gib8!“.
Für euch aber nicht.
So.
Ich denke jetzt habt ihr es verstanden.
Noch etwas.
Wenn ihr auf smartes zuHause macht. Soll heißen ihr könnt eure Heizung per Handy programmieren oder habt ein Smartes TV-Gerät, dann solltet ihr vor allem diese Geräte mit einem Passwort schützen, das unknackbar ist.
Denn Geräte dieser Art sind Zielscheiben und können missbraucht werden ohne dass ihr es bemerkt. (ich habe dazu schon mal geschrieben, lest euch das nochmal durch).
Wir leben in einem digitalen Zeitalter und nur weil ihr als Verbraucher dieses Thema gemütlich betrachtet, heißt das noch lange nicht, dass ihr nicht eine perfekte Zielscheibe abgebt.
Denkt mal drüber nach.
Ohne Panik.
Nur mit einem guten Passwort.