Gelesen KW 14 – die Liebe und die Mathematik

Ich habe einen Mann. Schon länger. Ich kenne ihn seit ich 15 bin und ja, man kann unsere Geschichte romantisch erzählen.

Der Mann dessen Interview ich diese Woche im Tagesspiegel gelesen habe, betrachtet Paare und die Entstehung von Liebe eher mathematisch. Hugo Schmale, 85 Jahre jung, entwickelte den Algorithmus der Partnervermittlung Parship. Hugo ist Psychoanalytiker und arbeitet an der Uni in Hamburg, wo er immer noch Seminare leitet.

Einiges, das er sagte, fand ich wirklich wissenswert.

Ich nehme die Schoki, er die mit Kokos!

Die erste Aussage mit Pfiff war die, dass nur 2 Entscheidungen im Leben wirklich wichtig sind: die eine ist, welchen Beruf ich wähle, die andere mit wem ich lebe.

Weiter ging es damit, dass sich heutzutage sehr viele Paare online finden. Dabei überlassen sie die Vorauswahl einer Maschine. Das ähnelt den Zeiten als noch die Familie die Partner aussuchte.

Das war lange Zeit so bis eine Art „Befreiung“ uns die Möglichkeit gab, selbst zu wählen. Für eine verhältnismäßig kurze Zeit suchten und fanden die Menschen einander eigenständig. Mittlerweile ist ein beachtlicher Anteil der Leute jedoch wieder dazu übergegangen sich jemanden aussuchen zu lassen.

Warum? Nun, wir Menschen können uns selber nicht so supergut einschätzen. Oft haben unsere Freunde und eben die Familie ein klareres Bild von uns und von der Person, die zu uns passen würde. Und ein Computer kann mit einem ehrlich beantworteten Fragebogen ein erstaunlich exaktes Profil erstellen und so einen Partner für uns wählen. Tja!

Die Tests bei Parship bestehen aus 27 Schichten. Leute, die zu 100% gleich geantwortet haben, werden einander nicht vorgeschlagen. Ideal ist ein 80% Match. Da gibt es ausreichend Gemeinsamkeiten, aber eben auch noch Raum um Neues zu entdecken. Und das ist wichtig.

Aha!

Ein Bereich in dem man allerdings konform gehen muss, sonst geht’s nicht, ist der Bereich „Nähe und Distanz“. Ein den-ganzen-Tag-Händchen-Halter und ein Fünf-Minuten-am-Tag-Händchen-Halter können es auf die Dauer nicht miteinander aushalten, so die Erfahrung.

Eigentlich ist der Test ohne Bild angelegt. Denn unsere normierten Attraktivitätsvorstellungen erschweren uns die Sache, so Hugo. Parship hat die Bildoption nachträglich aus taktischen Gründen hinzugefügt.

Na bitte, sag‘ ich’s doch immer!

Er ist schuld!