gelesen KW 6 – Der fade Super Bowl, den viele gar nicht geschaut haben

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Sonntag auf Montag war die/der Super Bowl. Was muss frau dazu wissen? Grundsätzlich mal gar nix. American Football ist in Europa eine Randerscheinung und völlig bedeutungslos.

Es schadet aber nie Bescheid zu wissen. Also fasse ich euch ein wenig das Allerlei rund um das Event zusammen. Da gibt’s nämlich einiges zu berichten.

Es spielten die Patriots gegen die RAMS (Rääääms gesprochen). Das Spiel war fad. Da sind sich alle einige. Es gab nur wenige Punkte und spektakuläre Spielzüge konnte man auch keine finden. LANGEWEILE – ganz ehrlich.

Und das beim amerikanischen Match des Jahrs.

Ups, aber auch.

Allerdings gab es nicht nur deswegen ein Allerzeiten – Low an Einschaltquoten.

Im „Halbfinale“ war nämlich etwas passiert, dass tatsächlich einen Schatten auf das Finale warf. Die RAMS waren nämlich nur ins Finale eingezogen, weil ein Schiedsrichter eine Fehlentscheidung getroffen hat.

Fehler passieren also auch noch in der hochtechnischen NFL. In diesem Fall waren die Saints die Leidtragenden. Die New Orleans Saints. Dazu erzähl ich euch nur soviel, als dass die Saints tatsächlich die ganze Saison eine, wenn nicht die überzeugendste Mannschaft waren.

Photo by Jason Duong on Unsplash

Das kommt dann natürlich super bitter rüber, wenn man rausfliegt, weil der Schiri .. naja. Scheiße aber auch.

Auf jeden Fall hat, so wie es ausschaut, ein beträchtlicher Teil der Bevölkerung rund um die Stadt New Orleans den Super Bowl damit als völlig uninteressant betrachtet. Sie haben allesamt schlicht das Spiel NICHT geschaut. Sie waren auf einem Straßenfest. Ihre Zeitungen hatten kein anderes Thema. Jedoch … in New Orleans ärgert man sich nicht, man feiert. Sie haben es während der Super Bowl gemacht. „In your face!“ – quasi.

Saints fans took Sunday to celebrate their team and city! #NOLA pic.twitter.com/feZyV6uSbp

— New Orleans Saints (@Saints) 5. Februar 2019

Und das sind dann doch soviele Leute, dass es eben auffällt. Richtig auffällt.

Dazu das fade Match.

Und richtig öde Werbungen (Für die, die es nicht wissen. Weil eben so viele Menschen Super Bowl schauen – also für gewöhnlich – greifen die Firmen tief in ihr Marketing Budget und machen nur für diesen einen Tag extra kreative und lässige Werbespots.) Und dieses Jahr waren die Werbespots lahm. „Gezähmt“, schrieb die Times.

Da haben dann auch einige Leute losgelassen, wie es scheint.

Dann

wir sind noch nicht fertig

war die Show in der Halbzeit zwar nicht schlecht, aber eben auch nicht der Bringer. Die großen Stars hatten sich vorab verweigert. Die, die das Feuer zum Lodern gebracht hätten. Rihanna war gefragt worden und PINK. Und sie hatten beide abgelehnt wegen … ja, genau wegen Colin Kaepernick. (dazu habe ich hier schon mal geschrieben)

Von Mike Morbeck – Flickr: Colin Kaepernick, CC BY-SA 2.0

Colin Kaepernick spielt mittlerweile seit 2 Jahren nicht mehr in der NFL und das wo mehr als eine Mannschaft einen Top-Quaterback sucht. Es gibt ein stilles Abkommen unter den Eigentümern, dass er als Rebell und zu politisch gilt. Bis auf einen sind im übrigen alle Eigentümer weiß, wohingegen beinahe 70% der Spieler schwarz sind.

In 2 Jahren hat sich das Thema noch nicht beruhigt.  Und es ist davon auszugehen, dass ein beträchtliche Zahl von Zusehern, der NFL auch deswegen den Rücken gekehrt hat. Der Hashtag #imwithkap war um die Super Bowl hochaktiv.

Der Diskurs läuft. Colin Kaepernick ist präsent wie eh und je.

Ihr seht. Die Super Bowl ist zwar ein fades Match gewesen,

aber drumherum .. da war einiges los.

Ein schönes Wochenende euch noch!