Nachhaltigkeit – Der Bauernmarkt ist nicht nur moralisch die bessere Option

Es ist mittlerweile ein halbes Jahr her, da haben wir unser Lebensmittel-Einkauf-Verhalten grundlegend verändert.

Früher war das nämlich so: wir sind in den Supermarkt gegangen. Punkt. Oft täglich. Unsere Nahversorger war unser Alles-Versorger. Ganz geradlinig. Wir waren der ideale Konsument. Ausgeliefert.

Und das haben wir verändert:

Wir gehen am Samstag jetzt auf den Bauernmarkt. Am Samstag ist am Naschmarkt Bauernmarkt. Da sind dann Bauern aus Wien und Umgebung (Ja, es gibt Bauern in Wien! Echte Bauern, nicht nur Weinbauern.) und verkaufen dort ihr Gemüse.

Es gibt auch einige Fleischhauer, die Fleisch aus der Region verkaufen. Es gibt frischen Fisch, Käse, Brot, Eier, Eingelegtes, Gebackenes etc. etc.

Und das Beste an der Sache. Fast alles ist bio.

Ich fasse zusammen:

geht man auf den Bauernmarkt dann

– kriegt man dort Lebensmittel aus der Region. Die Karotten dort sind nicht mit dem LKW durch die halbe EU gefahren.

– sind die Lebensmittel nicht verpackt. Nimmt man sein eigenes Sackerl mit, dann stecken die einem die Zwiebel auch direkt in die Tasche .. NULL VERPACKUNG.

–  kauft man direkt beim Produzenten. Keine Zwischenhändler, kein Großhändler, keine Markenbudgets, die man mitbezahlt. Nein, man bezahlt die Leute, die am Feld waren. Das geht auch.

Einziges Manko, wobei es das ja eigentlich nicht ist, ist die vor allem jetzt im Winter reduzierte Auswahl. Wobei ich bisher noch nicht feststellen konnte, dass unser Menüplan darunter tatsächlich leidet.

Ein bißchen weniger Freiheit tut mir in diesem Fall sogar gut

Mich spricht der Markt voll an. Zudem tut es mir gut, dass das dann an einem Tag stattfindet. Fix. Die tägliche shopping-Option NICHT zu haben, hilft mir. Nimmt irgendwie Streß raus.

Und da ist noch etwas

Auf den Markt gehen mein Mann und ich gemeinsam. Das ist so ein bißchen ein „Event“, ein Ding. Wir . zwei . beide. Das ist nett! Das gibt den gekauften Lebensmitteln dann auch so ein Stückchen sozialen Wert wieder.

Das Beste daran. Es macht Spaß und .. es schmeckt besser! DEUTLICH besser!

Die Biobauern bauen nämlich Erdäpfelsorten (Kartoffeln) an, die auch nach etwas schmecken. Das Fleisch ist auch besser. Es ist wirklich ein beachtlicher Unterschied festzustellen.

Ach ja, ich kann es nicht beweisen, aber ich bin mir ziemlich sicher, dass es – festhalten – günstiger ist am Markt zu kaufen.

Wir haben darüber geredet und es müssen wohl die fehlenden Zwischenhändler und wegfallenden Filialkosten sein (naja, der Standplatz kostet sicher auch was), aber es kommt uns ehrlich so vor, als wäre es günstiger.

Das mag auch daran liegen, dass man eben nicht so oft einkaufen geht. Wie gesagt; ich kann es nicht belegen, aber als die Person, die seit Jahren für alle einkauft, habe ich schon ein wenig Finanzkompetenz was das angeht.

Und wenn das „nur“ ein Placebo Effekt ist, weil wir einfach zielgenauer einkaufen, auch gut! Wir werfen seitdem auch weniger Lebensmittel weg. Alles in allem ein win-win. Schmeckt besser, macht weniger Müll, ist bio und kommt unterm Strich auch günstiger.

Das macht alles in allem wirklich Spaß so!

Gibt’s bei euch auch sowas in der Art?

Was ich schon alles geändert habe.

Ich benutze keinen gekauften Weichspüler mehr (weniger Plastikmüll)

Ich mache mir die Küchenputzmittel selber (weniger Plastikmüll)

Ich kaufe ein Waschmittel im Karton (weniger Plastikmüll)

Ich wasche mir die Haare mit Seife (weniger Plastikmüll)

Ich kaufe einen Teil der Lebensmittel am Markt (deutlich weniger Verpackungsmüll, bio-Ware und ich unterstütze Betriebe aus meiner Region)

Es gibt noch ein paar Kleinigkeiten an denen ich arbeite. Demnächst mehr dazu! Was macht ihr noch? Habt ihr Anregungen für mich?