gelesen KW 8 – Perserverance natürlich

 

Es ist ja wohl klar, dass ich darüber schreiben muss, dass die NASA einen weitern Rover auf dem Mars gelandet hat. Bzw. eigentlich hat sich dieses Gerät vollständig selbst gelandet. Was, ganz ehrlich, schon sehr cool ist. Wiedemauchimmer. Wieder ein Rover am Mars. Und ja, wir hatten schon einen oder eigentlich mehrere Allerleis am Mars, aber diesmal … diesmal gibt’s ein Video davon. Nicht ein gezeichnetes am Computer entworfenes Anschauungsbild für die Menschen, nein, ein hochauflösendes Video, aufgenommen von mehreren Kameras, aus verschiedenen Perspektiven. Wären da nicht die Minuten, die das Senden zur Erde benötigt, wir hätten live dabei sein können.Und falls ihr es noch nicht gesehen habt, hier bitte. 7 km runter in etwas über drei Minuten. Die Atmosphäre ist sehr dünn am Mars, sprich man fällt schneller runter. Eh klar. Man kann dann auch schneller unten aufprallen … nur so.

 

 

Falls euch das alles zu ehschonmalgehört ist, dann habe ich ein paar Extrainfos für euch. Perserverance (Beharrlichkeit) ist in einem ehemaligen See gelandet. Die Idee ist, dass falls es Leben am Mars irgendwann mal gab (wir reden hier von simplen Einzellern), wenn also Leben mehr oder weniger immer wieder entsteht, einfach weil das Wasser ist und Licht und Lichtenergie. Also wenn es jemals Leben am Mars gegeben haben könnte, dann, ja dann wohl in einem See.

Und so wie auch bei uns würde man nach dem Austrocknen Hinweise darauf finden. Man wird wohl keine versteinerten Muscheln oder Dinoabdrücke finden, aber eben vielleicht ein paar Bakterienfußabdrücke .. quasi. Ergo See als Landeplatz.

Perserverance wird Proben vom Boden nehmen, diese teilweise analsyieren und die Proben dann alle an einen Fleck legen. Bis zu 30 Röhrchen können das werden. Der Rover wird dafür spezielle Flecken anfahren, dort wo’s Zeug im See halt gewöhnlich so hinschwemmt. Verschiedene solche Orte sind vormarkiert und Proben von dort soll Perserverance nehmen. Die Wahrscheinlichkeit etwas zu finden ist laut ErdLogik dort am höchsten.

Das heißt aber auch in weiterer Folge, dass geplant ist diese Proben „abzuholen“ und auf die Erde zu bringen, wo man sie dann komplett durchchecken kann. Mal ganz abgesehen, dass wir dann etwas Mars auf der Erde hätten. Urcooler Gedanke.

Was war noch?

Ah ja die Sauerstoffsache.

Will man in Zukunft einen Menschen auf den Mars schicken, wobei natürlich nicht nur einer allein dahinfliegen würde, dann müssten die nach der Landung eine Weile am Mars bleiben. Schlicht weil sich der Mars und die Erde ja in ihren unterschiedlichen Umlaufbahnen um die Sonne nicht immer ideal „nahe“ stehen. Es wäre ja ziemlich doof eine Reise anzutreten, wenn die Erde am Heimweg einfach nicht dort ist, wo sie eben vorher war. Ergo muss man warten bis zum idealen Abflugzeitpunkt. Ich glaube es geht da so um eine halbes Jahr. Wenn es schon mühsam ist Nahrung und was man sonst noch so braucht einzupacken. Eine Atmosphäre einzupacken ist … schwierig.

Anmerkung: Auf der ISS wird der Sauerstoff im übrigen durch Hydrolyse aus Wasser gewonnen. Deswegen muss auch regelmäßig Wasser hinauftransportiert werden. Wasser ist schwer und der Transport ist doch eher teuer. Und die Menge Wasser, die es bräuchte eine Mannschaft 6 Monate lang am Atmen zu halten, die kriegt man nicht auf Raumschiff. 

Und hier kommt Perserverance ins Spiel. Der Rover hat nämlich an Bord eine kleine Box, die nicht nur süß aussieht (sorry, ich drehe gerade eine Nerdrunde) sondern auch richtig was kann. Diese Box soll testweise aus der Marsluft Sauerstoff herstellen. Wenn das klappt, dann, ja dann, würde die NASA eine „große Box“ auf den Mars bringen, die über monatelang (oder Jahre?) Sauerstoff produziert und irgendwo speichert (wurde nicht erwähnt wo) damit die Menschen, die dann irgendwann am Mars landen in ihrem Häuschen Luft zum Atmen haben.

Ich finde das einfach nur urcool. Total irre.

I love being am Spacenerd!