Meinereine ist eine von denen, die es mit dem Duft haben. Also nicht über Gebühr, aber ein bissi halt. Irgendwann in den letzten sagen wir mal 10 Jahren habe ich mir mal Räucherstäbchen gekauft. Nun weiß ich ja, dass Räucherstäbchen nicht jederfraus Sache ist. Räucherstäbchen, so sehe auch ich das, können durchaus unangenehm und beeindruckend aufdringlich sein.
Wie ich aber gelernt habe, gibt es aber eben auch dezentes Geräuchere. Bin da mal per Zufall über japanische Räucherstäbchen gestolpert und die fand ich dann erstaunlich angenehm. Sogar als Rauch.
Und immer wieder mal, wenn ich sie irgendwo kriegen konnte, habe ich halt ein, zwei so Packerln mitgenommen. Bis ich sie dann in einem österreichischen Online-Store fand und von dort beziehe ich sie seither.
Wie gesagt, wir sind hier nicht wirklich so ein geräucherter Haushalt mit Guru und allem, was dazugehört.
Nur manchmal passen diese Gerüche halt grad rein und dann … halt.
Als ich neulich nachbestellt habe, stolperte ich dann über eine Sorte Räucherstäbchen: aus Indien, versehen mit sowas wie „DAS Räucherstäbchen“ oder „der Klassiker“.
Und so habe ich halt.
Von Japan nach Indien.
Wegen dem Ausprobieren halt.
Und jetzt komme ich zum Punkt meiner kleinen Geschichte:
Ich liebe es, es fasziniert mich immer wieder, wie wir Menschen uns in Sachen darzustellen vermögen. Denn, bitteschön, ich war noch nie in Indien, kenne das Land einzig aus Filmen und von Bildern. Ich würde sagen Indien ist mir faszinant fremd. Aber, he, als ich die Box mit der Lieferung öffnete – und bitteschön, für gewöhnlich riecht es da, wenn überhaupt nur ganz zart raus (Japan) – als ich sie also diesmal öffnete, da explodierte mir eine bunte, geruchsintensive, warme, blühende Kultur so derart mitten in die Seele, das war schon echt beeindruckend. Da war es. Klar und deutlich.
Indien.
Einfach so. Per Duft mitten in meinem Wohnzimmer.
Und bitteschön, das war das noch nicht angezündete Räucherstäbchen. Ja genau, als ich es dann wagte, mit dem Feuer zu spielen, habe ich mit meiner kleinen Wienseele einen emotionalen, kulturellen Trip der Sonderklasse erleben dürfen. Durch die Nase.
Ich weiß, ich bin sensitiv, und Dinge haben es leicht mit mir, aber das … das war schon einfach nur mehr cool. Indien. Es sagte „Hallo“ (auf indisch halt) und ließ mich teilhaben an dem, wie es meint, es riechen sollte …
Wieder was gelernt!