Klimt am AKH oder Spaziergang durch ein graues Krankenhaus mit einer außergewöhnlichen Plakatwand!

Heute habe ich etwas Spezielles für euch. Wien-Info der Art, wie sie auch viele Wiener nicht so recht wissen. Es geht um die Klimt Fakultätsbilder.
Wenn ihr die nicht kennt, dann seid beruhigt. Es gibt sie nämlich nicht mehr. Gustav Klimt erhielt seinerzeit den Auftrag die Decke des Festsaals der Universität zu gestalten. Die Justiz, die Philosophie und die Medizin sollten dargestellt werden.
Klimt lieferte 3 Gemälde als Entwürfe ab, diese wurden aber als pervers und grauslich abgelehnt.

Die Decke wurde also nie realisiert. Einzig die drei Gemälde gab es. Diese wurden dann von privaten Sammlern erstanden, dann von den Nazis enteignet und in weiterer Folge sind sie irgendwie verbrannt. Dass wir überhaupt wissen, wie die Bilder ausgesehen haben, liegt daran, dass sie einmal fotografiert wurden.

Diese Fotos sind allerdings schwarz/weiß. Somit wusste man und wusste man eben doch nicht wie die Bilder tatsächlich ausgesehen haben.

Ich habe schon einmal erwähnt, dass sich ein paar Klimt Spezialisten mit der Google AI Abteilung zu einem Projekt zusammengetan haben um genau dieses Rätsel zu lösen oder zumindest so nah wie möglich an eine Lösung zu kommen.

Soweit mal die Vorgeschichte.

In weiterer Folge hat sich die Stadt Wien wohl gemeinsam mit der Universität Wien und dem Standort der Medizinischen Fakultät im AKH dazu entschlossen die Medizin aus diesem Dreiteiler ausdrucken zu lassen und an einer der reichlichen Fassaden im AKH aufzuhängen, was wiederum mich veranlasst hat in das Gelände des AKH hineinzuspazieren um sie zu suchen: die Klimt’sche Medizin.

Persönlich mag ich das AKH. Das mag eigenartig klingen für ein Krankenhaus, aber für mich hat es im AKH immer geklappt. Für mich ist das AKH ein gutes Krankenhaus und alle, die darin arbeiten, denen ich begegnet bin, waren kompetent und freundlich. Das Essen war zwar furchtbar als ich das letzte mal dort war, aber Krankenhausessen hat da ja eine Ruf.

Prinzipiell besteht das Gelände des AKH und der dazugehörigen Universitätsklinik aus einer Vielzahl von Gebäuden. Ein paar alte Schönheiten stecken zwischen dem Hauptgebäudekomplex und seinen Tentakeln mit reichlich hofartigen Verzweigungen und einer Unzahl an Containern, die zu den Baustellen gehören, die an jeder zweiten Ecke zu finden sind.
Geht man am Rande das Hauptgebäude entlang dann begegnet man eigentlich nur Studenten. Es fühlt sich nicht sehr krankenhausig an.

Das AKH beherbergt nicht nur das Krankenhaus an sich sondern eben auch eine Uni mit Labors, Vorlesungssälen und allem, was dazugehört. Man findet eben auch die Enzis in der Wiese zum Rumlungern an schönen Tagen. Es gibt den Betriebskindergarten und ein Kraftwerk und das bitteschön sind nur die Dinge, die ich so von außen sehen kann.
Für mich ist das AKH ein Bienenstock (in diesem Post habe ich es als Ameisenbau bezeichnet, damals als meine Halsschlagader zu war. Ihr erinnert euch vielleicht). Von außen amorph und eigenartig anzusehen, aber wenn man reingeht, dann ist es funktional bis zum letzten Zentimeter. Jeder hat eine Aufgabe, alles surrt.

Jetzt hat dieser Bienenstock eine Fassade der Sonderklasse. Schon schön so.

Anmerkung: Ich habe alle Bilder zum Vergrößern anklickbar gemacht. Ich probier das mal für euch!

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