Es werden ja Lieder gesungen von Berlin und Wien und ihrer schrägen (Liebes)Beziehung. Berlin, ich war noch nie da, schrill, bunt, laut, schroff, modern – Wien, altmodisch, langsam, melodisch, von gestern. Wie kann das funktionieren?
Nun, ich habe es gerade in einem Projekt selbst erfahren. Gegensätze können gut miteinander. Das ist ja an sich keine große Neuigkeit. In meinem Fall bedeutet das „Wiener Werkstätte“ trifft auf „Bonnie & Buttermilk“. Genauer noch: Lampenfuß trifft Stoff.
Es war irgendwann in der Vorweihnachtszeit, da sind mein Liebster und ich im Zuge eines Spazierganges das erste mal IN MEINEM LEBEN in den Shop der Wiener Werkstätten gegangen. Bisher habe ich mir da immer nur sowas gedacht wie: „Da brauch‘ ich nicht reingehen, nicht meine Preisklasse!“ Außerdem war ich mir nicht sicher, ob das überhaupt mein Ding ist/sein könnte. Was natürlich eine ausgemachte Dummheit ist. Als Wiener geht die Secession immer! Fakt. Ich glaube selbst in der Bude vom Mundl tätat eine Vase aus den Werkstätten völlig entspannt reinpassen.
Auf jeden Fall waren wir drinnen und wenngleich ich mir ein Fauteuil, sei es noch so lässig, um 3 oder 4.000 Euro nicht ins Wohnzimmer stellen kann, so gibt es doch sehr wohl so Kleinkram, der cool und leistbar erschien.
Und so kam es dann, dass ich meinem Mann zu Weihnachten einen Lampenschirmfuß (eigenartiges Wort) geschenkt habe. Wiener Werkstätte.
In etwa zeitgleich war ich über das Berliner Stofflabel Bonnie & Buttermilk gestolpert und habe dort eine kleine Auswahl an Stoffen für ein paar knallbunte Polsterbezüge bestellt. Wunderschön. Seufz. Nähprojekt: Sofaaufputz. Ich muss da etwas Abwechslung reinbringen.
An sich hatte ich auch den Möwenstoff für einen Polster geplant, aber als sich die Beiden, also Stoff und Lampenfuß, sahen, war die Sache gelaufen. Und weil ich ja nicht nur regional Essen, sondern nach Möglichkeit lokale Geschäfte unterstützen will, lag es nahe, dass ich kurzerhand in einer der letzten Lampenschirmmanufakturen vor Ort spaziert bin. Ein Ein-Mann-Unternehmen, sehr, ich wiederhole, s.e.h.r. angeramschter Laden, bis an die Decke mit Kabeln und Lampenschirmen voll. Bewegung unmöglich. Aber, was soll ich sagen: Lampenschirm 1A.
Das fertige Stück habe ich mit einer sehr gelben, sehr schwachen Birne bestückt. Diese Lampe ist für Stimmungslicht zuständig. Weil ich aber genau dort gerne strickend oder lesend sitze, brauchte ich noch eine Art Arbeitslicht. Deswegen steht dort eben noch diese sehr geradlinige, ich bilde mir ein die Verkäuferin sagte sie sei aus Frankreich, Lampe. Wie schon Astrid letztens in ihrem 10 Alltags-Dinge-Post, so bin auch ich ein Lichtwesen. Ich habe überall Lampen mit eigenen Beleuchtungsaufgaben. Hell oder dezent, direkt oder indirekt. Alles da.
Und jetzt tanzt in diesem Lichtreigen eben auch eine Berlin/Wien – Lampe! 🤩 Ach ja, und demnächst nähe ich dann Polsterbezüge. FIX!
Anmerkung: Dieser Post ist keine bezahlte Werbung. Die Idee dazu stammt einzig von mir. Alles wurde selber bezahlt und die Stoffe zeige ich extra her, weil ich sie SUPER finde.