Laßt uns mal darüber reden, wie es uns geht. Ich reden vom seelischem Befinden in dieser Pandemie. Man ließt ja überall darüber, dass sich eine Welle von psychischen Erkrankungen, speziell Depressionen, ankündigt. Eine Pandemie ist nicht nur eine neue Krankheit, die sich durch die Bevölkerung frisst. Sie nimmt auch die Wirtschaft gewaltig in die Mangel und .. die Psyche der Bevölkerung.
Ich bin mir sicher, dass, als damals die Pest die Runde drehte, nicht nur die Leute gestorben sind, sondern eben auch die Geschäfte. Und, dass wenn die Hälfte der Bevölkerung (Pest im Mittelalter, nicht Corona) stirbt, die Psyche der Überlebenden nicht in TipTop Verfassung ist, davon kann man wohl ausgehen.
Das bedeutet also: Das ist normal.
Also abgesehen davon, dass wir in einer Pandemie stecken, was NICHT normal ist, ist der Ablauf und all die Probleme, die die Pandemie eben verursacht .. normal.
Das ist alles nicht neu. War alles schon mal da. In Facetten anders, aber da.
Ist halt lange her.
Es liegt somit nicht an dir, oder an irgendjemandem anderen. Du brauchst dich also nicht schlecht fühlen, wenn du dich schlecht fühlst. Wenn du bemerkst, dass der Streß des Daheimseinmüssens, der Streß der unterschwelligen Angst vor einer etwaigen Erkrankung, der Streß den die Sorgen verursachen, wenn du eben merkst, dass es dir zusetzt, dann ist das total OKAY.
Es ist nicht erfreulich.
Nichts, was man sich wünscht.
Aber es ist trotzdem normal.
Das will ich unbedingt mal ausgesprochen haben.
Wir reagieren auf das, was gerade passiert. Wir reagieren wie Menschen eben reagieren. Eine Zeit lang halten wir gut durch und dann kommt der Punkt, an dem einige sich eingestehen, dass da Sand im Getriebe ihrer Seele ist. Und ganz ehrlich: Wenn frau zu den Menschen gehört, die diesen Sand erkennen bzw. eben dass da einer ist, dann ist sie jenen schon einen Schritt vorraus, die das nicht erkennen oder sogar negieren.
Also:
wie geht es euch?