Ich bin zur Zeit in einem Tief. Mental. Nix Schlimmes, ein Alltagstief. Wir haben das alle mal. Wir reden halt nie drüber. Die meisten ziehen sich dann zurück und leiden im Stillen. Oder sie streiten dann mehr mit der Familie. Besonders beliebt in solchen Fällen: der Ehemann. „In guten wie in schlechten Zeiten“, heißt es doch. Und oh wehe, wenn die Zeiten schlecht, dann kriegen es die Männer ab.
Fragt meinen.
Wobei die Tiefs in dieser Phase meines Lebens überschaubar dunkel sind. Es sind Alltagstiefs, wie ich oben schon geschrieben habe.
Ich lebe, wie die meisten von uns, ein gutes Leben. Meine Kinder sind gesund, die Katzen süß und mein Mann ist einer, der durchaus seine guten Seiten hat 😉 Und trotzdem gibt es sie, die Wochen des Frusts, die Zeiten in denen einem die Decke auf den Schädel fällt oder der Stress einem den Boden unter den Füßen wegzieht.
Es ist nichts Dramatisches passiert und vielleicht ist es auch genau das. Das ewig Gleiche. Ich habe keine Ahnung. Und ich suche auch nicht danach.
Ich akzeptiere mittlerweile meine tiefen Momente. Sie gehören dazu. Ich bin nicht depressiv. Ich war schon mal depressiv. Das ist anders.
Das hier und heute ist ein gedehntes, genervtes „Ach, lasst mich doch mal alle in Ruhe!“
Was ich gelernt habe über mich ist, dass ich mich dann damit quäle. Mich alleine daheim einsperre und leide. Ich schließe mich ein. Ich rede mit niemandem darüber. Nicht mit meinem Mann, nicht mit meinen Freundinnen.
Und das ist ein Fehler.
Denn jedes mal, wenn ich mich öffne und darüber rede, dann verändert das die Situation grundlegend. Daher rufe ich mittlerweile meine Susi an (jeder sollte eine Susi haben) und schütte ihr mein Herz aus, ich labere sie zu, bis der Strom alle ist. Und jedes mal, geht es mir danach besser.
Ich habe gelernt, dass ich Freunde habe, die für mich da sind. Wie ja auch ich für sie da bin. Eh klar eigentlich. Aber im Leben dann doch nicht immer so geradlinig umsetzbar. Für mich.
Ich schreibe euch das heute hier, weil ich der Meinung bin, dass wir Frauen zu wenig über die schwierigen Momente im Leben sprechen. Auch wenn sie nur mäßig schwierig sind. Wir sollten uns offen zeigen, wir sollten es unseren Kindern vorleben.
Das Scheitern, das Leer sein, das Tief, das Akzeptieren.
Ich öffne mich halt mal euch gegenüber.
Ich bin gerade in bißchen in einem Tief.
Wird wieder! Ich weiß eh.