Parenting during a pandemic oder Wenn man die Vorzeichen einfach mal umkehrt

Klingt gut in Englisch, wie ich meine. Offenbart für mich aber, dass es Leute gibt, die womöglich „Parenting in normal times“ gar nicht kennen. Sie müssen nämlich arbeiten gehen um Geld zu verdienen. Kinder wollen zwar viele, aber dann … wird es doch knapp mit der Zeit und dem Geld

Eigentlich ist ja Arbeitswelt bzw. Karriere und Vollzeitjob (sucht euch einen Begriff aus) mit Kinder kriegen, Kinder haben, Kinder erziehen, so wie sich das heute so vorgestellt wird, nicht vereinbar.

Das wissen alle, die es probiert haben. Und jetzt wird das gerade glasklar. Das System unter der Lupe des Virus quasi.

Das verdonnert gerade alle Eltern zum Dauer-Elternsein. Und bist du deppat, was ist das doch solide anstrengend. So Nachwuchs will ja schließlich beschäftigt und gefüttert werden. Und beides mit einer gewissen Ausgewogenheit Bitteschön. Yeah!

Je nach Alter variiert da dann der Dauerbetreuungsbedarf.

Kleine Kinder (alles unter 3) sind in Zeiten einer Pandemie die Kraftprobe der besonderen Art. Hat man davon mehrere daheim, darf man sich getrost zu den am härtesten von der Krise Getroffenen zählen, wenn man die Zeit dazu findet, sich dieser Tatsache überhaupt mal bewusst zu werden.

Alles was danach kommt ist zwar nicht mehr ganz so herzig, dafür aber auch nicht mehr ganz so anstrengend.

Diese Kinder können dann schon selber essen, aufs Klo gehen, womöglich auch schon lesen oder doch zumindest einen Film schauen. Das ist, glaube ich persönlich, die netteste Kindheitsperiode. Immer noch süß, aber noch kein Pubertier.

Dann kommen die Kids so ab 10. Auch nicht mehr ohne, aber solange sie noch nicht voll in die Hormone kippen eine äußerst praktische Altersklasse. Mit denen konnte man Ausflüge machen, in einem Restaurant essen .. naja fast wie mit echten Menschen eben 😉

Dann kommt leider das Pubertier.

Egal ob männlich oder weiblich ein Pubertier kann einem schon mal den Tag versauen. Und zwar absichtlich.

In Zeiten einer Pandemie, in Zeiten von #stayhome die ultimative Feuerprobe für das Nervenkostüm von … jedem.

Aber trotzdem, nehmt es mir nicht übel, ist das alles noch ganz normal. Eigentlich.

Die einzige Herausforderung an die Eltern in diesen Zeiten, ist doch „nur“ der Unterschied, dass die Kids eben immer da sind … und man selber eben auch.

Eltern 24/7.

Sind wir das denn nicht sowieso schon.

Also: wenn ihr kleine Kinder habt, dann hüpft ihr jetzt womöglich auf einem Bein durch die Wohnung, bis die Nachbarn vor der Tür stehen.

Gehen eure Kinder in die Schule, dann wünsche ich euch viel Spaß beim Dividieren mit Kommazahlen und den ganzen verfluchten Formen des Konjunktiv.

Und wenn ihr ein, zwei oder drei Pubertiere daheim habt, dann bastelt euch eine Schutzausrüstung, um die euch die weltbesten Intensivabteilungen beneiden. Irgendwie eben business as usual.

Ha! Ich weiß worin der Unterschied liegt. Für gewöhnlich werden die Eltern jobtechnisch dem Familienleben entzogen. Sie sind zwar Eltern, verbringen ihre Zeit aber tatsächlich woanders. Also weg von der Familie. Sie sind dann Arbeitnehmer.

Jetzt ist es aber so, dass der Job nach Hause kommt. Nennt sich Home Office. Der Job wandert in das Reich der Kinder. Das Büro mitten in die Familie. Der Arbeitnehmer kommt nach Hause. Spieß umgedreht. Es schaut fast so aus, als wäre die Wirtschaft abhängig davon, dass die Kinder die Eltern in Ruhe arbeiten lassen. HAhahahahah!

Die Rache der Kinder ist süß.

Parenting during a pandemic

pfff

as if …

PS: Ich musste heute puzzeln …..