Ich höre ja gerne Musik. So ziemlich alles, was da so unter der Sonne herumklimpert. Warum auch nicht? Irgendwas passt einem ja immer in die Stimmung. Und das ist unglaublich schön und gut so. Ich bin mir ziemlich sicher, dass ich hier schon mal geschrieben habe darüber, dass ich sie zwar nicht immerzu höre, dass ich sie aber über alles liebe; die klassische Musik.
Ich habe mich schon in die Erschöpfung gehupft und gejohlt mit Rock und Pop, bin glücklich und rebellisch explodiert, aber nichts, nichts kann mich berühren, wie es so manches klassische Werk kann.
Mir fehlen die Worte, was Klassik mit mir machen kann. Ehrlich, das geht hinüber ins .. woanders. Und dann wird’s halt spooky, wenn man versucht das zu umschreiben. Oder so! Sorry.
Auf jeden Fall ist es mir gerade wieder so ergangen. Nach einer Weile hat es mich wieder mal erwischt, gepackt und in meine Töne zerlegt.
Der Vorteil einer nur durchschnittlichen Klassik-Kenntnis, liegt darin, dass ich ab und zu überrascht werde(n kann).
So geschehen neulich beim Opern Air im Burggarten. Wobei .. ich war nicht im Burggarten. Ich, sprich wir, waren zu spät. Da war es schon voll und so standen wir mit vielen anderen davor herum. Wir wussten von der zeitversetzen Übertragung im ORF, also sind wir nach ein paar halb hörbaren Nummern heim gegangen und haben am Sofa geschaut bzw. gelauscht. (Schauen finde ich ja bei konzertanten Aufführungen minder berauschend.)
Auf jeden Fall habe ich bei dieser Gelegenheit das erste mal die Arie „Je crois entendre encore“ aus George Bizets „Perlenfischer“ gehört. Gesungen hat Benjamin Bernheim. Auch er war mir bis dahin unbekannt.
Und dann hat er in mein Herz gesungen. Durch mein Herz durchgesungen. Der Eindruck war sofort nachhaltig.
Ein paar Tage später habe ich das Stück herausgesucht. Mein Umgebung schwärmt von Spotify und ich bin zur Zeit in einem Probemonat und habe bei der Gelegenheit feststellen dürfen, dass Spotify Klassik nicht wirklich kann.
Eine Version war immerhin verfügbar, aber eben nicht mit Benjamin Bernheim. Der Interpret in der Version, die man da hören kann, ist zwar zweifelsohne gut, allerdings interpretiert er die Sache anders. Viel zu viel Kraft für meinen Geschmacke. Oder ist das kein lyrischer Tenor … wasweißich .. der Unterschied war deutlich. Das habe ich sogar nach nur einmal überhaupt hören und ein paar Tagen dazwischen gehört.
Also bin ich gegangen: erst auf iTunes (da gab’s was deutlich Besseres) und dann auf ORF ON. Denn es war angekündigt, dass das Konzert noch eine ganze Weile verfügbar sein würde. Zunächste eben auf ORF ON und dann auf ARTE.
Und da habe ich es dann gefunden. Das Stück, das meine Seele in die Sphären gehoben hat. Mehr als zweimal kann ich es allerdings nicht hören. Das macht was mit einem.
Also hier für euch:
Es handelt sich um eine zartweiches, liebevolles Stück. Fast gehaucht. (also für einen Tenor) Zerbrechlich.
Wenn ihr nicht dafür in der Stimmung seid, don’t go there.
Auf Youtube gibt es eine ganz gute Version, die hänge ich euch hier dran. Für diejenigen, die auf ORF ON Zugriff haben. (Sendung verpasst, Hauptabend programm vom 7.9., „Erlebnis Bühne – Das große Staatsopern-Air, Minute 1h29min … wunderschön) falls der Link nicht funktioniert.
Heute demnach was zum Reinhören, wenn ihr gerade Lust dazu habt.

Anmerkung:
Das Titelbild des Posts zeigt die Leute, wie sie hinter dem Burggarten auf der Mauer der Albertina sitzen und der Musik lauschen. Es war tatsächlich ziemlich ruhig dafür, dass da so viele Leute waren.
Und als Beweis dafür, dass eh alle wissen, dass klassische Musik jeden erreichen kann, haben die Leute der Shawshank Redemption wohl eine der bekanntesten Filmszenen mit Musik gemacht. Mit klassischer Musik (man ist ja versucht zu sagen: natürlich mit Mozart)
Musik ist einfach unglaublich.
Ich bleib dabei!
