Stadt und Land im März – die Wohnsituation

Im Februar haben wir uns das aufdringlichste Thema vorgenommen und ich plane eine Art Zusammenfassungs-Post über eure Beiträge – in der kommenden Woche.

Dieses mal geht es an die eigenen 4 Wände. Wie leben wir? Wie ist die Wohnsituation?

Die Statistik Austria bestätigt, was offensichtlich ist. In Wien wohnt man in einer Wohnung. Einzelhäuser gibt es zwar, aber das ist nicht die für Wien typische Wohnsituation. 901.900 Hauptwohnsitze gibt es hier bei uns. Die Mietquote lag 2106 bei 78,3%, das Eigentum bei 18,9%.

Die durchschnittliche Wiener Wohnung hat 73,7 m2 und ist somit in allen Bundesländern in Österreich die kleinste Wohnungsgröße von Hauptwohnsitzwohnungen. Interessanter oder zumindest wienerischer wird es, wenn es um die Anzahl der Zimmer pro Wohnung geht.

Da schlägt dann der hohe Altbauanteil hier bei uns zu. 3,3 Wohnräume pro Wohnung. (die anderen Bundesländer haben da 4.0 (Salzburg, Tirol) – 4.6 (Burgenland) Räume zu bieten.

Okay, das ist hier jetzt im 3. Bezirk, aber wenn man mal vom Hundertwasserhaus absieht, dann stehen diese Häuser eben überall!

Und ab jetzt wird es persönlicher. Denn der Wiener Altbau ist schon etwas Spezielles. Hier bei mir im Bezirk ist der Großteil der Häuser alt bis ziemlich alt.

Man kann online alles abfragen – das Alter der Häuser zum Beispiel! Farbkodiert!

Jung ist, was nach dem 2. Weltkrieg gebaut wurde und das ist in meiner Umgebung nicht viel.

Altbau hat zum Wohnen Vor- und Nachteile (wie so alles, bin ich geneigt zu sagen).

Ich zähle mal auf, was einem wohl zu allererst so auffällt, wenn man einen Altbau betritt.

Nicht überall sieht es so aus, aber häufiger, als man vermuten würde.

Da ist einmal das Stiegenhaus. Wir sind in Wien, da heißt das so. Ein Altbau Stiegenhaus hat durchaus auch mal einen Hang zum Pompösen. Die Stiegen selber sind nieder. Das ist so, weil die Damen ja seinerzeit in aufwendigen Roben keine höheren Stufen hätten steigen können. Das Stiegengeländer ist ein Kunstwerk an Verschnörkselei.

Alles, Stufen wie auch das Geländerholz sind abgegriffen und komplett glatt. Das fühlt sich am Geländer sehr angenehm an, ist aber auf den Stufen, wenn man neue Glattledersohlen-Schuhe trägt, eine Herausforderung.

Eine Wiener Eigenheit ist das Benennen der Stockwerke. Mezzanin, Parterre, wer sich nicht auskennt, kann schon mal 3. Stockwerke erklimmen, bis er/sie dann im 1. Stock ist. Angeblich kommt das daher, dass man nur 2 Stockwerke hoch bauen durfte und auf diese Art und Weise konnten man noch ein wenig dazuschummeln.

Ich habe schon mal im 5. Stock (ohne Aufzug selbstverständlich) gewohnt, der offiziell der 3. war. Alle Gäste haben gestöhnt. Aber das Stiegenhaus war schön.

Als nächstes sind da die Türen bzw. die Tore. Durch ein Haustor musste zumindest ein Pferd passen, in den meisten Fällen eine Kutsche (Man ist in Wien genaugenommen nämlich viel länger gekutscht als mit dem Auto gefahren!). Deswegen sind sie alle 2flügelig.

Durch die Wohnungstür musste zwar vermutlich nur sehr selten ein Pferd, aber bei beinahe allen würde es sich locker ausgehen. Auch die Türen zwischen den Räumen in den Wohnungen sind meist 2flügelig und mindestens 2,50 hoch.

Womit wir schon bei einem Grund“problem“ sind. Den Wohnräumen. Ihr erinnert euch 3,3 Wohnräume in Wien im Schnitt. Davon sind in einem Altbau mit erschütternder Sicherheit 2 riesengroß und einer lang und schmal. Das heißt man hat entweder ein Schlafzimmer, in das ein Doppelbett gerade mal reinpasst (und man klettert dann halt vorne rein) oder man schläft in einem Salon.

Jugendstil pur an der Wienzeile

Bei uns zu Hause sind die Räume 3,50 Meter hoch. Die Fenster schauen irgendwie „normal“ groß aus, aber nichts was man an fertigen Vorhängen beim Schweden oder so bekommt, passt. Die Fenster sind nämlich tatsächlich groß, größer am höchsten. Schon schön, aber nix Standard.

In vielen Häusern sind die Fenster dazu noch ziemlich Original und das bedeutet doppelt. Man macht also 2 Fenster auf um einmal frische Luft zu bekommen.

Im Winter legt man zwischen die Fenster Schutzpolster, damit das Kalt draußen bleibt. Das hilft so lala. Eisblumen hat man auch regelmäßig, wenn’s friert. Auch nett. Man kann immer etwas Positives finden. 🙂

Ab und zu findet man auch ein Haus, das noch nicht 200 Jahr alt ist.

Weiter:

Die Keller sind meist grauslich.

Ja, fix.

Keller haben einen getretenen Boden, kein Stein, kein Beton, getrampelte Erde. Leicht feucht. Die Kellerabteile sind mit Brettertüren und Vorhangschloß versehen und drinnen gibt es nicht immer Strom .. sprich Licht! „Spooky“ ist das Wort, das mir dazu einfällt.

Bei uns im Haus haben sich viele gar nicht erst ein Kellerabteil gesichert. Da gammelt meist irgendwas dahin, was da schon lange dahingammelt und allen ist es ziemlich wurscht. 

Ach ja, aber gut kalt ist es da unten immer!

Das liest sich jetzt so negativ, aber in einem Altbau zu wohnen ist schlicht geil! Die hohen Räume geben einem Luft, sie machen frei. Die Fenster sind groß. Auch bei uns im Erdgeschoss ist immer noch Licht zu finden. (und das mag was heißen, bei den engen Gasseln hier).

Im Stiegenhaus ist auch viel Platz und man gewöhnt sich daran. An dieses Platz haben. Ja, ich denke es fühlt sich an als hätte man viel Raum und das obwohl man es ja im Schnitt gar nicht hat. (siehe obere Statistik).

Ein cleveres Konzept.

Nun wohnen ja nicht alle Wiener in einem Altbau, aber eben doch eine ganze Menge. Ich werde euch im März noch Bilder zeigen und Dinge erzählen. Das Wohnen in Wien, das muss man einigermaßen verstehen, wenn man die Wiener verstehen will.

Was will ich jetzt so von euch wissen:

Lebt ihr in einer Wohnung?

Einem Haus?

Wie ist das so in einem Haus zu wohnen?

Wieviel Platz hat man da?

Fühlt man sich abends nicht alleine?

Ich habe gehört das Dach ist ein leidiges Thema?

Wie ist das mit einem Haus? Worauf muss man achten?

Leben alle bei euch in einem Haus/einer Wohnung?

Wie alt ist das Haus, in dem ihr lebt?

Hat da schon vor euch jemand drin gelebt?

Habt ihr womöglich selber gebaut?

Wow! Wie ist das?

und

waseuchsonstnocheinfällt!

Her damit!

All die Fragen sind nur Anregungen, falls ihr nicht recht wißt wo ihr anfangen sollt!

Ich persönlich warte begierig auf Schilderungen von euch.

Ihr könnt weiterhin posten auf eurem Blog, oder auch die Facebook – Post oder auf Instagram, gerne auch mehrfach – ist ja kein kleines Thema. Auch werde ich die Link-Party in jeden weiteren Post einfügen, sodaß ihr nicht zu suchen braucht!

Ich freue mich schon auf eure Schilderungen.

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