Stadt und Land – Was ich so jetzt nicht erwartet hätte … von der Versorgung

Es gibt in Wien, wie in vermutlich jeder großen Stadt, ein paar sehr, ich nenne es mal unerwaretete Arten von Geschäften, die es dann wiederum in erstaunlich großer Zahl gibt.

Das sind zum einen Bilderrahmengeschäfte. Und zwar viele!

Ich weiß nicht wer und wie oft sich die Leute ihre Bilder rahmen lassen, aber es scheint zum dauerhaften Überleben zu reichen,

Ich gebe zu … hüstel … ich habe mir ein (!) Bild rahmen lassen. Und ich gebe weiters zu, daß es einen enormen Spaß gemacht hat. Völlig unerwartet kann man sich nämlich mit Passpartout in verschiedenen Farben und allerlei Rahmen besinnungslos spielen.

Naja, vielleicht ist es das ja. Keine Ahnung. Es gibt aber in meinem 10 Minuten Geh-Kreis 3 (!!!) Rahmengeschäfte.

Ich versteh’s trotzdem nicht.

Und dann sind da die Handschuhgeschäfte.

Lederhandschuhe, Stoffhandschuhe. In schick und kurz und in schick und ganz lang (für den Ball, eh klar), gefüttert und ungefüttert, dezent und in neonpink. Kompetente Fachberatung – Wer weiß seine Handschuhgröße? – natürlich inklusive. Und, ich sag’s ganz ehrlich, ihr habt ja keine Ahnung, was man alles über Handschuhe wissen kann.

Es ist fast so wie mit den Scheren. Aber das ist eine andere Geschichte.

Dann sind es die Galerien, die mich faszinieren.

Okay, es gibt die eine oder andere Galerie, die hat auch mal was Cooles hängen. Aber das kostet dann eine gebrauchte Familienkarosse. Können sich das so viele Menschen leisten? Und wenn ja, wieviele solcher Bilder kriegt man stilvoll in eine Wohnung, bevor die Kunst zum Kram wird.

Und jetzt der hirnwindenherausfordernde Gedanke: cooles Zeug haben ja nur 10% der Galerien. Die Allermeisten ergehen sich in dunklen Biedermeierpinseleien vom Dachstein mit Gamsbock drauf. Dazu ein Stuhl (das ist kein Sessel) in dem man ohne Korsett nach spätestens 20 Minuten Rückenschmerzen bekommt und in dem man weder Bolognese noch ein Stanitzel (Tüte) Vanille-Schoko essen könnte.

Echt total praktisch sowas. Wer braucht das?

Dazu Uhren, die zugegeben, stilvoll sind, aber eben auch hier wieder die Frage: Wieviele Tiktaks mit Gong verträgt denn ein Haushalt so im Schnitt?

Ich meine ehrlich .. die Stadt ist voller Galerien, die einem in die kostenintensive Depri führen.

Handschuhe und Galerien

Nächstes Faszinosum:

Die Teppich-Geschäfte. Offensichtlich pflastert sich der Wiener seine Wohnung mit Teppichen zu. Der Massenschwede ist natürlich dick im Geschäft, aber die Zahl der spezialisierten Geschäfte läßt erahnen, dass da ein beachtlicher Teil der Bewohner in der Stadt sich seinen Teppich am liebsten beim Teppichhändler des Vertrauens holt.

Die Auslagen zeigen Kelim & Co. und weiter hinten sitzt dann ein Mann im Türkensitz (kein Scherz, oft gesehen) und repariert mit Nadel und Schere eine Teppich.

Hat ja was Idyllisches ohne Frage.

Wir haben einen Fußbodenheizung, da ist Teppich systemverwirrend.

Änderungsschneidereien

Jeden den ich frage, der sagt mir: ist mir zu teuer! Wir wiederum gehen im Schnitt 1-2 mal im Jahr und lassen etwas ändern oder ausbessern. Aber sonst offensichtlich niemand. Trotzdem gibt es Änderungsschneidereien wie Sand am Meer. In meinem 10 Minuten-Kreis sicher 6!

Thai-Massagen

Apropos wie Sand am Meer: Läßt man sich gerne kneten, dann braucht man hier bei uns nur umzufallen und die Chance, dass man direkt auf einem Massagebett landet ist beachtlich.

Da gibt’s offensichtlich einen Bedarf, der sich mir noch nicht erschließt. Es riecht aber immer gut raus, wenn die ihre Türen offen haben.

Mehr kann ich dazu nicht sagen.

Paßt zwar nicht zum Thema, aber Käse geht doch immer!

Soweit so „der Mensch ist doch ein wundersam Wesen“.

Live aus der Großstadt 🙂

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