Wien ist ein Besuchsziel für Viele. Besonders im Advent. Und ich werde euch die nächsten Wochen ein bissi rumführen. Heute der Karlsplatz.

Dieses Wochenende hat es fest geschneit. Und wie überall sind auch in Wien die schneeischen Verzauberungskünste ein Wunderwerk für Auge und Seele.

Der Karlsplatz liegt gleich vor dem Ring, nur zwei Gehminuten von der Oper entfernt. Er ist eigentlich richtig riesengroß. Weil aber der größte Teil davon Straße ist, nimmt man ihn meist sehr viel kleiner wahr. Genaugenommen nehmen die Menschen häufig nur den kleinen Platz mit Brunnen/Teich vor der Karlskirche als Karlsplatz auf.

Die Karlskirche selber ist, das möchte ich kurz mal dazusagen, bei weitem das älteste Gebäude am Karlsplatz .. und dem Ring, wenn wir schon mal dabei sind. Sie wurde 1737 rum fertiggestellt und ist ein Dankeschön des damaligen Kaisers oder besser gesagt ein eingelöstes Versprechen. Er versprach nämlich hoch und heilig seinerzeit im Stephansdom, dass, so die Pest bald vorübergehe, er dem heiligen Karl Borromäus eine Kirche schenken würde.
Und weil die Pest dann doch abzog, steht da jetzt eine barocke Kirche der Sonderklasse. Jahrhunderte stand sie auf einem Hügel außerhalb der Stadt. Weithin sichtbar.

Als dann die U-Bahn gebaut wurde und der Wien-Fluß endgültig in den Untergrund verschoben wurde, rückte die Umgebung höhenmetertechnisch an die Kirche heran, dieses eigenartige Wasserbecken wurde davor angelegt und der Karlplatz in seinen groben Zügen, wie wir ihn heute kennen entstand.

Will sagen: die Kirche ist alt und stand eigentlich lange auf einem Hügel.

Große Teile des Karlsplatz werden vom Resselpark bedeckt. Und da stehen eine schöne Auswahl gut gewachsener, großer Bäume. Im Sommer prächtig Schatten spendend, im Winter, vor allem, wenn’s schneit .. Winterwonderland .. mitten in der Stadt.

Und mitten in diesen Resselpark, auf den Platz vor der Kirche hat die Stadt einen Christkindlmarkt geparkt, der in den letzten Jahren auch immer größer wird und in Standl-Ästen quasi in den Park hineinwächst.
Sehr nett.

Die Standln gehen nicht ganz so ins Kommerzielle, wie halt am Rathausplatz (so sagt man immer, aber als ich das letzte Mal am Rathausplatz – Christkindlmarkt war, war das gar nicht so plastiklastig, wie ich erwartet hatte). Viel Kunsthandwerk, viel Gestricktes, Gefilztes, Geschnitztes, diese Ecke..

Verkehr gibt es keinen. Und weil der Karlsplatz halt per se nicht so unbedingt auf der Must-See-Liste der Touristen steht, ist er, normal mit Menschen gefüllt. Versteht mich bitte richtig. Auf Christkindlmärkten herrscht ab dem Einbruch der Dunkelheit immer ein bissi ein Gedränge. Ich gehe hier soweit zu behaupten, dass das so Muss. Sonst wäre man ja total solo .. und beobachtet, von den Leuten IN den Ständen. Creepy, der Gedanke allein.

Ich plane ja diese Woche irgendwie am Rathausplatz vorbeizukommen.
Schaumamal!