Im Juni übt sich Wien schon in Hitze. Warm ist dann hier nichts mehr. Es ist heiß. Die Mode wird bequem und luftig. Die Tage lang und die Leute langsamer.
Ich wollte für euch den Abend einfangen. Die Sonne am Untergehen. Das Licht voll von vorne. Eine Fotografierunmöglichkeit. Trotzdem.
Mein schwächelnder Orientierungssinn behauptete, dass der Ring an dieser Stelle eine glasklare Ost-West-Ausrichtung hinlegt. Ergo müsste ich – theoretisch – in den Sonnenuntergang fotografieren können.
Als ich dann blinzelnd auf meinem Foto-point stand, war ich dann doch ein wenig überrascht. Dass ich so klar in irgendeine Himmelsrichtung zeigen kann, ist ein Novum. Ein eher Unerwartetes. Für gewöhnlich sind Norden-Süden und der Rest der Crew und ich nicht gerade ein Dream-Team.
Aber man beschwert sich ja nicht, wenn man recht hat, also habe ich die Kamera in die Sonne schauen lassen.
Es war heiß und eigenartig wenig Leute unterwegs. Blöd für mich. Die meisten Ampelphasen blieben unbemenscht.
Ich testete also mal das ins-Licht-Fotografieren. Auf dem kleinen Bildschirm gaben sich die Bilder geheimnisumwoben finster mit einer Ecke in weiß. Keine Chance auch nur irgendwas zu erkennen auf diesen 3×4 Zentimetern.
Also habe ich die paar Leute, die unterwegs waren, enthusiastisch verfolgt und die Bilder dann eben erst zu Hause das erste mal gesehen.
Und hier kommt jetzt der technische Part zu diesem Bild.
Ich kann nicht sagen, ob es an mir liegt, aber der diesjährige 12tel – Blick ist für mich ein einziges Fotografiererlebnis.
Da ist mal die Beweglichkeit des Bildes, die ich so nicht kannte. Dieses jedes-Bild-gibt-es-nur-einmal – Feeling. Die Lage meines Blicks bietet zudem ein Lichtspiel, dass meine überschaubaren Fotofähigkeiten echt herausfordert. Jedes Monat war das Licht bisher anders und stets … nicht einfach.
Und um euch zu zeigen, was ich meine, zeige ich euch heute das „Originalbild“, wie es aus der Kamera kam.
Ich habe das Bild dann so entwickelt, wie ich die Szene gesehen habe.
Ich fotografiere im RAW-Format. Das ermöglicht mir den Schatten aufzuhellen und die Dinge erhalten dann ihre echte Farbe. Sie werden also nicht einfach hellbraun. Sie werden bunt. (Wohlgemerkt, das funktioniert nicht im jpg-Format) Es ist allerdings bei einem Bild wie diesem schon tüftelig. Macht aber solide Spaß!
Soweit zur heutigen „es-ist-schon-faszinierend“-Stunde.
Eines wollte ich noch anmerken. Dieses Monat bin ich ein wenig herumgekommen. Soll heißen ich könnte auf dem einen oder anderen 12tel Blick auftauchen. Ich weiß das nicht sicher, aber naja, könnt halt sein.
So, jetzt muß ich mich wieder aufs Schwitzen konzentrieren 😉