Ich komme gerade aus drei superdichten Wochen raus. Besser gesagt, ich tauche gerade auf und hole tief Luft. So fühlt es sich an. Ich bin durch wunderbar warmes, buntes, glückliches Wasser getaucht. Es war also alles super und schön und angenehm. Nichtsdestotrotz tauche ich auf und fülle meine Lunge mit Luft – glücklich müde.
Austausch
Ich hatte ja erwähnt, dass wir eine französische Austauschschülerin beherbergen werden würden. Nun, sie war da. Sie war wunderbar. Freundlich, ihr Deutsch war wirklich gut und sie wollte Wien sehen. Also stand Wien am Plan. Beinahe täglich für zwei Wochen.
Und Dauerstädtebesichtigung ist intensiv. Womit ich es zusammengefasst habe.
Ach ja, und was haben wir nicht gegessen! Gefühlt andauernd. Irre.

Die Nähwelt
Besagte Besucherin war noch nicht weg, da fiel die Nähwelt über mich her. In Person von Birgit und dem Schneidereimarkt. Beides ja wunderbar. Also bin ich von problemloser Französin hinübergeswitcht in den Freundin-ist-da-Modus und dann in den Markt-Modus. (Wobei ich eingestehe, dass ich am Markt wohl nicht wirklich war, weil sehr müde. )
Aber Birgit war wie immer der Hammer. Es ist schön Freundinnen zu haben, mit denen es so reibungslos läuft. Alles einfach. Das tut gut.
Highlight von diesem Wochenende war ein Albertina-Besuch mit Demelkaiserschmarrn (OMG!!) und zwei Tage zuvor die Entdeckung eines Schuhgeschäfts. (Mehr sag ich dazu nicht. Ihr dürft Kopfkino!)

Parklet
Das muss ich kurz loswerden. Ich habe das Parklet betropft. Soll heißen. Im Parklet steht jetzt eine kleine Regentonne und ein Set von Tropferln und Solarpumpe dazu. Ich habe es vorher durchgerechnet. Die Pumpe kann die Bäume nicht versorgen. Es handelt sich also nicht um eine Versorgung im Sinne von „wir müssen nicht mehr gießen“. Es handelt sich mehr um eine Versorgung, die das absolute Austrocknen verunwahrscheinlichen soll. Schaumamal!
Es fühlt sich allerdings cool an. Fortgeschritten quasi. Mein Gärtnerherz ist ein klein bissi erleichtert. Ich mache mir halt in den Hitzewellen schon Gedanken um meine Straßenkämpfer da draußen.

Die Nähwelt II
In die Zukunft blickend, hoffe ich, dass ich wieder nähe. Ich habe da ein paar Ideen. Kleines nur, simple Projekte, aber ich tätat gerne wieder mal. Und: es dürfte demnächst auch Luft und Raum dazu in meinem Leben geben. Ja, ich glaube, das würde mir gut tun.
Zu stricken werde ich aber nicht aufhören. Da fahr ich grad voll drauf ab. Fix.

Garten
Wo ich grad tief drinknie, ist natürlich der Garten. Ich gärntere wirklich gerne. Es ist wie mit dem Nähen, eine Tätigkeit deren Effekt man unmittelbar sehen kann. Sehr lohnend also. Zudem tut es mir gut. In der Seele. Man sieht mich also zur Zeit viel mit Latzhose und Gartenschere. Meine Fingernägel habe ich momentan aufgegeben. Da kann ich Handschuhe tragen so viel ich will. Meine Nägel wollen einfach immer vollumfänglich gegärtnert haben. Das sieht man dann halt. Gibt Schlimmeres.
Im Wesentlichen bin ich aber, wie ja oben erwähnt, am Luftholen. Im familären Trubel (denn da stehen natürlich immer ein paar Monumentalereignisse an) organisiere ich mich so hin, dass ich zur Ruhe kommen kann und dabei die wesentlichen Dinge immer noch erledigt werden. Wenn möglich.
Liebe Grüße
