Die Europawahl 2019 Plakatgedanken – Von Grün, Blau und Rot oder Was die Tante Jolesch dazu zu sagen hat

Vorab: die Grünen sind hierzulande ja gestorben. Soll heißen, sie sind bei der letzten Nationalratswahl aus dem Parlament geflogen, was sie sich klar selber zuzuschreiben haben. Für die Nicht-Österreicher unter euch: da gab’s ne Abspaltung. Blöde G’schicht. Für den Normalverbraucher nicht nachvollziehbar, was das Wahlergebnis denn dann auch widergespiegelt hat.

Blöd gelaufen.

Nun kommt halt der Klimawandel daher .. bzw. die Klimakrise, die Klimakatastrophe (dazu morgen wohl mehr – in meiner gelesen-Ecke) und das ist ja Futter für die Grünen. Sollte man meinen. Das könnte ihre Chance sein.

Und so lassen die Grünen plakatetechnisch akurat die Welt untergehen. Dramatik pur. Dazu kräftig Farbe.

Viele Menschen finden die Grünen ja überheblich und zu theatralisch. Im Zusammenhang mit dem Klima bleiben einem derlei Scherze zur Zeit schon fast im Hals stecken.

Auf jeden Fall trauen sich die Grünen etwas, das die anderen tunlichst vermeiden. Sie nennen Themen. Sie sagen zwar nicht, wie sie es ändern wollen, aber … wie man den Klimawandel aufhalten will .. noch dazu in der EU … da müsste man wohl an jedes Plakat ein 90 Seiten Booklet dranketten.

Klimakrise und Lebensmittel sind auf jeden Fall grüne Totalthemen. Sie sind wieder da, die Grünen, und reiben es den Leuten unter die Nase. Das hat noch nie jemand gemocht. Gewählt wurden sie trotzdem immer wieder.

Tja. Mal schauen, ob die Leute wollen. Könnt’ sein, könnt’ aber auch nicht sein.

Vorteil ihrer Plakate. Man muss nicht in die Gesichter der Kandidaten schauen. (Anmerkung: ich habe ein Plakat mit den beiden Spitzenkandidaten gesehen. Brrrrr! Gruselig geradezu.)

Gut.

Schauen wir uns die FPÖ an.

Und das kann man ja heute nicht mehr ohne an den Betriebsausflug nach Ibiza zu denken.

Blöd gelaufen.

Vorab einmal: Das Plakat ist herz- und witzlos. Gerade die FPÖ, die ansonsten alle Boshaftigkeit und rhetorische Schärfe in 3 Worte fassen kann, lässt völlig aus. „Österreich braucht dich!“ – frau steht ja verwundert davor. That’s it? Die EU ist der Lieblingsfeind aller Politiker. Ausnahmslos alle habe das „Die EU ist schuld!“ gerne als Trumpf im Ärmel.

Und die Lästerer, Aufhusterer und Wortverdreher der Nation ziehen ihren Schwanz ein? Und gähnen eine Belanglosigkeit aufs Papier.

Unerwartet.

Könnte ja was mit Regierungsbeteiligung zu tun ha … oh Moment. Stimmt. Ist ja nicht mehr …

Ihr seht schon. Es ist schwer mit der FPÖ zur Zeit.

Man weiß nicht recht wie man all den Gefühlen Raum schaffen soll, die sie in einem auslösen.

Nun

ich werde wählen gehen.

Das wird schon helfen.

So.

Zum Schluß noch kurz die SPÖ.

Wie alle großen Parteien, die dieser politischen Gesinnung angehören, weilt auch die SPÖ gerade in einer tiefsitzenden Selbstfindungsphase.

Man möchte ihnen ja einen Blitzkurs in Yoga und Meditieren gepaart mit einigen soliden Trainings von Webauftritt, Themenauswahl und Wortwitz nahelegen, aber dafür haben sie leider keine Zeit.

Was die SPÖ drauf hat sind Plakate. Man kann sagen was man will. Die Plakate der SPÖ … kann man schon fast anschauen. Eine Mischung von Emotionen, einem Hauch von Botschaft. Das alles in professioneller Fotografie und Farbgebung. Gerade soviel Botschaft, wie man im Vorbeifahren mit der Bim für eine halbe Sekunde vertragt ohne gleich ang’fressen zu sein. Gut, der Schönste ist der Schieder auch nicht (Anmerkung: der Spitzenkandidat) Seufz, aber wie sagt schon die Tante Jolesch: „Alles was ein Mann schöner ist wie ein Aff’, is’ ein Luxus“ – und das gilt im übrigen für alle Kandidaten. Die Damen sind okay. Muss ich ehrlich zugeben.

So.

Die Neos haben bei uns schlicht nicht plakatiert und um irgendwie durch die Gegend zu fahren auf der Suche nach einem Plakat, muss ich ehrlich gestehen, fehlte mir seit letztem Freitag echt die Zeit. Im Moment muss der österreichische Bürger es mal schaffen auf dem Laufenden zu bleiben. Herausforderung.

Ich werde mir die Namen der neuen Minister erst aufschreiben wenn der nächste Montag vorbei ist. Könnte ja zur Papierverschwendung werden.

EU-Wahl hin oder her. Langweilig ist die Politik zur Zeit nicht.

Ach ja.

GEHT WÄHLEN!