Erdbeben kann man schwer vorhersagen, aber man kann sie gut dokumentieren und in diesem Zeitbuch dann, wenn es sie gibt, Muster und Regelmäßigkeiten erkennen.
Denn die scheint es zu geben.
Wissenschaftler der University of Montana haben alle Aufzeichnungen ab 1900 analysiert und meinen etwas zu erkennen. Alle paar Jahre steigt die Zahl der starken Erdbeben pro Jahr ihrer Analyse zufolge deutlich an. In einem durchschnittlichen Jahr finden im Schnitt um die 15 Beben, die Stärke 7 und mehr erreichen, statt.
Und dann gibt es Jahre da sind es dann zwischen 25 und 30 davon. Das ist ein erheblicher und auffälliger Anstieg.
Nun geht diesen Jahren etwas voran, dass man messen kann.
Dazu muss man kurz ein wenig ausholen:
Der äußere Erdkern ist flüssig. Zähflüssig. Er ist etwa 2.200 km dick und wabert ein wenig. Soll heißen, das ist nicht eine glückliche Kugel, die still vor sich hinexistiert. Da bewegt sich einiges. Und hie und da, da schwappt diese Flüssigkeit ein wenig aus. Quasi.
Diese Auswabern, dieser temporäre Hügel, oder wie man sich das vorstellen darf, der führt dazu, daß sich die Geschwindigkeit, mit der sich unser Planet um die eigene Achse dreht, verändert.
Hehehe!
Mal sind wir einen Tick schneller, dann wieder einen Hauch langsamer. Je nachdem. Und wenn ich sage Tick, dann passt das ganz gut. Wir reden hier von einer Millisekunde in einem Jahr. Also nix, was man real spüren oder bemerken kann, außer man ist eine Atomuhr 😉
Nochmal: es wabert und als Folge wird die Erde langsamer oder schneller. Und dieses „langsam oder schnell“ kann man heutzutage messen. und dann?
Ja, dann dauert es bis die Energie, die dieses Wabern freisetzt, durch den Erdmantel durchwandert. 5 bis 6 Jahre. Solange dauert bis es bei uns oben ankommt, so die Meinung der Wissenschaftler.
Tja und das bedeutet: Erdbeben. Starke Erdbeben und eben deutlich mehr, als in einem gewöhnlichen Jahr.
Und jetzt kommt’s: das letzte mal als sich der Planet verlangsamte, das war 2011 und die starken Beben in Mexico City am 19. September, an der Iran-Irakischen Grenze am 12. November und in Neu Kaledonien am 19. November. könnten der Anfang sein von einem „viele-Beben-Jahr“. Alle Beben waren stärker als 7.
Womöglich muss man sich im kommenden Jahr also fest anschnallen. Wobei die Wissenschaftler nicht nur den Zeitpunkt zu erkennen meinen, sondern auch den Ort. Und sie prognostizieren die meisten starken Beben rund um den Äquator.
Nun ist diese Zusammenhangskette noch Theorie und es ist eben nicht gesagt, dass es sich genauso verhält, wie ich es hier jetzt wiedergegeben habe. Um diese Theorie zu bestätigen, bedarf es mehr Daten. Und die wird, wenn es denn stimmt, eben erst die Zukunft bringen.
Aber ein interessanter Gedanke ist es allemal!
Gelesen im Time Magazine