At least he can polish the fenders: Gedanken

Das ist echt die bösartigste Liedtextzeile, die mir seit langem so ins Bewusstsein gekrochen ist. Billy Joel „Moving Out“ eine Hymne an das sich Überarbeiten für Nix und wieder Nix.

Womit wir bei der heutigen Arbeitswelt sind und dem sich für den Job verschleißen, wie es ja als chic gilt. Vor allem meiner Generation wurde ja fest eingeredet, dass man „fleißig“ zu arbeiten hat. Mit Einsatz, mit Hingabe .. mit allem, was man geben kann, weil dann angeblich am Ende was rauskommt.

Und weil man ja Geld zum Leben braucht, geht man so ein Arbeitsverhältnis halt meist schon recht jung ein. Und weil 40 Stunden in der Woche viel Zeit ist, steckt man die Energie eben da rein. Pflichtbewußt und mit ein bissi Perfektionismus.

Und weil man vor lauter arbeiten irgendwann nicht mehr weiß, was einem eigentlich das Leben bereichern würde, holt man sich die vorgegebenen Götzen ins Boot. Haus, Auto, Kinder, derlei halt. Angeblich das, was alle wollen.
Womöglich aber auch nicht. Aber wer hat schon Zeit so weit zu reifen und zu denken?

Und am Ende stehst du da. Mit einem Leben, das sich gar nicht wie deines anfühlt. Und noch immer null Zeit um nachzudenken.
Ich kenne viele solche Leute.

Das ist doch wohl die Strophe um Sergeant O’Leary, der zwei Jobs hat und sich krum arbeitet, damit er seinen Chevy gegen einen Cadillac eintauschen kann. Und dann folgen die zwei Zeilen:

And if he can’t drive
With a broken back
At least he can polish the fenders

was soviel heißt wie

und wenn er dann mit dem Auto nicht mehr fahren kann,
weil sein Rücken im Arsch ist,
dann kann er ja immer noch die Kotflügel polieren.
(at least he can polish the fenders)

Oida!