Aus dem Leben – Der Ereignishorizont

Nun seid ihr ja alle total belesen und wissenschaftlich on Top und trotzdem erkläre ich euch heute was es mit dem Ereignishorizont auf sich hat.

In der Wissenschaft wird der Ereignishorizont generell definiert als jene Grenze, ab der man einem schwarzen Loch im All nicht mehr entrinnen kann.

Ich für meinen bescheidenen Teil habe gerade erlebt wie sich das anfühlt. Nämlich indem sich die Ereignisse im eigenen Dasein zu einem ultimativen nie dagewesenene Peak vereinen, man ihnen nicht entrinnen kann und auch jedwedes organisatorisches Talent ein Fade-Out erfährt. Ein gigantisches Allesaufeinmal quasi. Ein Ereignishorizont. Die Grenze des Machbaren. Kurz vor dem Kollaps ins schwarze Loch.

Es begann wie jeden September mit dem Schulanfang, ging über in ein „Lass uns den Wasserschaden vom Februar endlich zu einem Ende bringen“, kumulierte dann spontan mit einer Magenverstimmung, dem Kindergeburtstag der kleinen Miss, einem lange geplanten Freundesbesuch und einer Jeans, die plötzlich unauffindbar war.

Und das alles in weniger als 48 Stunden.

Nebeneffekte wie akutes Mauerstaub entfernen, während der persönliche Mister das Essen für die Gäste bereitet, gehörten genauso dazu, wie das „Keinen-Kuchen-essen-können“ zum Miss’enschen Geburtstag.

Als wir dann in den geradezu luftig durchgeplanten Sonntag hechelten, schwirrten meinem Mister und mir die Vögelchen um den Kopf.

Ich habe in dieser Zeit mindestens 14 wichtige Schultrallalas unterschrieben (und natürlich vorher gelesen, Termine notiert und Info eingetragen.), die Hose des kleingroßen Misters gesucht und am Ende – was mir noch nie passiert ist – für verschwunden erklärt. (Anmerkung: die einzige noch passende lange Hose! Seufz – Anmerkung2: mittlerweile haben wir 2 neue Hosen besorgt! #manhatjasonstnixzutun). Ich habe dreierlei Handwerker einander die Tür in die Hand drücken lassen. Ständig in unterschwelliger Panik, dass doch noch was schief laufen könnte. (Denn es kann!)

Weiters habe ich irgendwas zwischen 3 und 8 Pubertätskrisen bewältig, die Nachbarskatzen versorgt, von den plötzlich aufpoppenden Wäschebergen ganz zu schweigen. Ich habe Nachrichten meiner liebsten – ähem, und sehr verständnisvollen  – Freundinnen ignoriert, meine Eltern äußerst kurz gehalten und meinen eigentlich allerliebsten Mann an meiner Seite mindestens 100 giftige Blicke zugeworfen.

Ich sag‘ euch, so ein Ereignishorizont ist kein Zuckerschlecken!

Amtlich.

Das Bild zeigt meine Familie im Urlaub. Am Gletscher in den Stubaier Alpen. Charakterfoto. 🙂