Aus dem Leben – Man wird ja nie fertig oder die Ode an die Höhe

Diese Woche krabbele ich regelmäßig unsere Leiter rauf und runter. Weil ich mir nämlich einbilde, dass das Wohnzimmer nach 12 Jahren frische Farbe braucht. Oder besser noch. Eine andere, neue Farbe. Und da meine Kinder in der Schule und mein Mann im Büro festsitzen, male eben ich aus. Was genau genommen sowieso der sicherste Weg ist. Es ist nämlich ein wenig so wie mit dem Wäsche aufhängen: nur ich male richtig aus! Der Rest dilletantiert um mich herum und verschwendet meine Zeit.

Ich wußte ja nicht, dass man sich verdunkelnde Rollos auf Maß bestellen kann. Und Milchglasfolie. Alles möglich.

Nur, dass ich jetzt eben alleine verschwitzt im Wohnzimmer stehe. Ich mit meiner Teleskoprolle ein wenig genervt, dass der Raum so wunderbar Altbau ist, so saumäßig hoch. Wirklich. Ist ja nett 12 Jahre lang hoch, und Luft und Licht, aber wenn frau sich dann einbildet, dass die totgedrückten Gelsen an der Decke weg müssen, tja, dann merkt frau das 3 Meter plus noch ein gutes Stück .. ach vergesst es.

Zuletzt wurde im Kinderzimmer gemalt.

Ich male aus. Es wird cool. Aber im Moment ist es anstrengend. Ich habe gerade erst begonnen. Ich male in Etappen. Ist ja schließlich das Wohnzimmer. Da wohnen wir drin. Und wie sich herausstellt tun wir das täglich. Komplettbaustelle ist da … naja, unpraktisch.

Und weil das Wohnzimmer nicht das einzige Projekt in diesem Jahr war, gebe ich jetzt noch schnell mit dem neuen Kinderzimmer an.

Also eigentlich ist es jetzt per definitionem ja ein Jugendzimmer. Stockbett raus, Hochbetten rein. Habe ich schon mal erwähnt, dass unsere Räume hoch .. ach ja. Stimmt. Hab‘ ich.

Es ist schon vorgekommen, dass die Kinder die Eltern aus ihrem Zimmer schmeißen mußten!

Im Februar haben wir über 10 Tage das Kinderzimmer generalsaniert, ausgemalt und komplett umgestaltet. Wir haben die Hochbetten vom Tischler „aufbocken“ lassen. Sie waren nämlich für unsere Räume zu niedrig. (HA! Schon wieder!) Ein Sofa zog ein, weil cool, weil Freunde zu Besuch, weil Rumlungern im Bett die Mama nervös macht.

Die Betten sind breit. 140 cm. So entsteht unter jedem Bett ein „Büro“. Jedes Kind hat so seinen eigenen Bereich, den es dann mit Papier und allerlei Kram dermaßen zumüllen kann, um am Ende wieder die Hausübung am Tisch neben der Mama zu machen. Die kann man dann auch gleich

a n d a u e r n d mit Fragen bombardieren. Praktisch.

Die Kinder klettern, die Katzen springen rauf.

Weiterer Vorteil von richtig hohen Hochbetten: Mutter sieht das Chaos nicht, daß dort oben herrscht. Sollte ich in den nächsten Wochen irgendetwas suchen. Egal was. Von der Nagelschere bis hin zum Ladekabel – ich weiß wo ich hinklettern muß!

Egal welche Laune ich auch immer gerade habe – ich habe ab und dann Launen; Anm. der Verfasserin – im neuen Kinderzimmer ist es zur Zeit selbst in solidem Chaos erstaunlich lässig. Der Raum hat beinahe Aura. Ruhe, Stil, Karma.

Oje, ich werde mystisch. Ich muß mir notieren, dass Texte verfassen um halbzwei Uhr nachts, nach einem Tag lang Farbe einatmen irgendwie …

Naja komisch aber auch!