Bub oder Mädchen oder was?

Immer wieder mal stolpert man zur Zeit über Artikel zum Thema Genderdiversität. Bub, Mädchen, Trans und Holladaro! Und wenn wirklich jedes Blatt eine Diskussion darüber braucht, dann heute hier mein Beitrag.

Ich verstehe, dass es ein paar heikle Ecken gibt. Da sind zum einen die Fälle von Trans-Personen, die einen großen Teil ihres Lebens als Frau gelebt haben, Kinder kriegen, Teilzeitjob inklusive und die dann in mittlerem Alter als Mann weiterleben. Das ergibt am Ende dann, so habe ich gelesen, eine juristische Diskussion um das Pensionsantrittsalter. Darf so jemand mit 60 gehen? 2 Kinde gekriegt und alles. Oder muss so jemand dann doch bis 65 hackeln? Ja, gehört ausdiskutiert.

Das Thema Bundesheer/Bundeswehr und wer da jetzt muss, streift die Sache mehr am Rande. Das gehört eher grundsätzlich emanzipiert und geklärt. Das ist primär kein echtes Trans-Thema. Nicht für mich. Oder das absolut in Realität kaum auftretende aber von den Rechten ständig zitierte Problem, der Trans-Frau, die bei den Frauen die 100 Meter sprinten will.

Das kann man doch regeln. Diskussion, überlegen, Vorschläge, Lösung. Eventuell überarbeiten nach 10 Jahren. Sowas. Unlösbar ist das alles nicht.

Ich verstehe das Getue nicht. Frau Mann .. sind doch eigentlich alles Bürger. Wähler, wenn ihr so wollt. All diese „Schwierigkeiten“ voran zu schieben, halte ich für völlig kontraproduktiv. Das geht an der Sache vorbei. Es gibt numal offensichtlich Menschen, die mit ihrem Körper nicht dort sind, wo sie mit ihrer Seele sind. Und das kann enormes Leid verursachen. Die Selbstmordrate unter diesen Menschen ist erschütternd. Das muss doch so nicht sein.

Da sollen sie doch ruhig unterwegs sein, auf der Suche nach sich selbst. So wie jeder anderer Mensch halt auch! Mir doch egal ob das Haar pink ist oder der Stimmbruch mit 45 kommt. Wenn’s der Person dann besser geht? Bingo. Bei mir im Bezirk gibt’s Männer, die sind 60 oder so, tragen neonpinke Kleidung und pinkes Haar dazu und es gibt Männer, die tragen Anzug ebenfalls 60 oder so und sind im 10 Monat schwanger (also optisch bitteschön). Beides ist ziemlich schräg. Wo ist der Unterschied?

All die, die damit Probleme haben und die lauthals schreien, wie unnatürlich das ist oder wie grauslich. Die, die mit dem Finger zeigen. Die sollen sich mal in den Spiegel schauen. Bist du womöglich unglücklich mit der Rolle, in der du selber rumschwimmen musst? Und nur weil du dich aus deinem Korsett nicht befreien willst (oder kannst?? – DAS wäre mal ne Diskussion), dürfen das Andere auch nicht? Frei nach dem allseits beliebten Schema: „Wenn ich nicht glücklich sein kann, darfst du es auch nicht sein!“

Das Leben ist hart. Für alle. Irgendwie. Aber für manche ist es eben noch ein Stück härter. Und in dem Fall halte ich das für völlig unnötig. Bitte klärt doch einfach die aufpoppenden Themen (Pension etc.) und dann lasst die Leute einfach in Ruhe leben.

Alle Menschen sind frei und gleich an Würde und Rechten geboren. Das Geschlecht spielt dabei keine Rolle.