Das Reparier – Paradoxon

Wer nähen kann, weiß wie das ist. Wenn man nähen kann, dann muss man auch flicken. Reparieren. Alles.

Der Großteil der Leute, die ich kenne, leben nicht nur nähmaschinenfern, sie leben Zwirn-und-Faden fern. Ich höre ihn noch im Ohr, den Spruch einer Mutter, die meinte, dass, wenn die Hose ihres Sohnes am Knie durch sei, sie eine neue kaufen würde. Ganz einfach. Die kostet eh nur 12 Euro.

Denkpause.

Diese Aussage offenbart neben der mangelnden Wertschätzung für Kleidung und der Arbeit, die in so einem Stück steckt, eben auch ganz vehement die Unkenntnis wie man denn so eine Hose selber noch reparieren könnte.

Die Leute haben schlicht keine Ahnung mehr davon!

Wow

Dekadenz pur!

Flicken, Stopfen, Ausbessern.

In meinem Wohnzimmer gibt es eine sagenumwobene, einsame Ecke, die ich persönlich natürlich meide wie die Pest. Dort lagern sie alle, die Probleme, die Kaputtis. Meist lagern sie lange. Ich negiere so lang wie nur irgend möglich, bis ich eines schönen Tages dann alles zusammen, also die gesammelten Dramen eines Jahres … in etwa 15 Minuten repariert habe.

Welch Ironie…

Wer nähen kann, der weiß wovon ich rede.