Dinge, die ich nicht wüßte, wäre ich nicht Mutter geworden – Teil 2

Ich habe nicht viele Jeans. Ich habe generell nicht allzuviel Kleidungsstücke. Ich arbeite daran.

Meine Jeanslade wird regelmäßig inspiziert und ich trenne mich von Teilen, die .. gestorben sind. Für gewöhnlich habe ich eine „klassische“, gerade Jeans und eine „modischere“. 2 Stück, manchmal 3. Mehr brauch ich nicht.

Heute geht es darum, dass ich mir gerade eben eine neue Jeans gekauft hatte. Als Ersatz für die „gewöhnliche“ Jeans. Diese war nämlich – ich erwähne das hier nur, damit ihr euch besser fühlt, so es euch ähnlich gehen sollte –  während des Shutdowns ein wenig enger geworden 😉

(Anmerkung: jede Frau sollte stets eine Jeans ohne Elasthan daheim haben. So erspart man sich Waagen und unangenehme „Zahlen“)

Also bin ich brav zum Jeansgeschäft des Vertrauens marschiert und habe mir … eine modische Jeans gekauft. Ich bin zufrieden mit meiner Wahl, obwohl mir bewußt ist dass es sich um eine Themaverfehlung handelt. Mir fehlt somit nach dem Einkauf immer noch die Normalo-Jeans, die für den Garten.

Gleich wieder ins Geschäft zu pilgern, ist aber meine Stärke nicht. Ich gebe – immer noch – nicht wirklich gerne Geld für mich aus. Der Leidensdruck war zwar da, aber noch nicht groß genug.

Szenenwechsel:

Der Kleiderkasten des Sohnemann’s ist gut bestückt. Nur bei genauer Betrachtung und gehörigem Insiderwissen, über das ich als Mutter natürlich verfüge, kann man erkennen, dass die meisten Dinge mittlerweile .. ehschonwissen … zu klein geworden sind. Der kleine Mister ist da aber nicht von der meckernden Sorte. Ihn stört das wenig. Aber, wenn es ihn dann stört, dann muß es schnell gehen. Pubertier, eh klar.

Und so kam es, dass ich kurz nach jenem, oben erwähnten Jeanskauf wieder im Geschäft auftauchte. Diesmal mit dem, leicht von der Mutter-Präsenz angewidertem, Nachwuchs, der sich aber eingestand, dass er das ohne mich … großer Augenaufschlag-Seufzer … dann doch nicht wirklich machen würde wollen. „Aber bitte Mama, red‘ nicht so viel!“

Wir haben es geschafft einigermaßen Pubertier-gesellschafts-verträglich neue Hosen für ihn zu erstehen ohne dabei die Verkäufer zusehr mit genervten Blicken in die Enge zu treiben. Ich bin stolz. Natürlich habe ich nicht nach einer Hose für mich geschaut. Bin ja kein Anfänger! Die anprobierende Mama ist keine Pubertier-positiv-Fantasie!

Belohnt wurde ich dann mit folgendem Erlebnis, dass ich so auch noch nie erfahren hatte, ja das ich so nicht einmal irgendwie erahnt hatte:

Als ich dann am Tag drauf, jenen Berg Hosen aus dem Kasten des kleinen Mister entfernte, der zu klein geworden war, beschlich mich bei genauerer Betrachtung ein verwundertes Gefühl.

Ich schlüpfte kurzerhand in seine alte Jeans (Anmerkung: Die er kaum getragen hatte), und stellte fest:

die passt!

Ich habe jetzt eine Gartenjeans, eine Bermuda mit lässig großen Taschen an den Seiten und eine Sweat-Short!

Genial.

Sehr, sehr verwirrend irgendwie, aber sehr sehr genial.