Der Haushalt ist ein Tier

So ein Haushalt ist ja ein Tier. Oder, naja, er lebt zumindest. Das kann ich beweisen. Als Beispiel diene bitte unser „Gang“. Das ist ein Stück Raum zwischen Küche und Wohnzimmer von dem die Tür ins Bad abgeht und durch den die Familie muss, wenn sie in die Küche oder ins Wohnzimmer oder eben ins Bad will.
Dieser Gang wird von mir regelmäßig gereinigt, denn dieser Gang füllt sich wie von selbst. Schuhe, Taschen, Lieferkartons, Mist, Jacken, Schals und die berühmt berüchtigten Staubwollknäuel, all diese Dinge suchen den Gang auf.

Fragt man in der Familie nach, hat niemand seine Schuhe, Tasche und auch den Staub dort platziert. Und doch; von Minute zu Minute im Laufe eines Tages füllt sich der Gang. Das kann soweit gehen, dass man praktisch nicht mehr durchgehen kann, oder das Öffnen der Tür zum Bad nur mehr erschwert möglich ist.
Da es also niemand war, muß es von alleine geschehen. Logische Konsequenz. Der Gang, so meine Interpretation, sieht sich wohl persönlich mehr als Sammelort. Er mag wohl nicht alleine sein und freut sich, wenn Verschiedenes vorbeischaut und dann ein wenig verweilt. Wie die Küche bei jeder Party, sammeln sich alle Gegenstände bei uns eben im Gang.
Es ist eigentlich ganz einfach.
Das Problem an der ganzen Sache bin ich.
Aus mir nicht ganz erklärlichen Gründen bilde ich mir regelmäßig ein, dass ein freies Durchgehen und einigermaßen saubere Verhältnisse ein wünschenswerter Zustand sei. Alle paar Tage reicht es mir und ich beende die Party.
Hätte ich mir auch nie gedacht, dass ich mal so ein Spielverderber sein würde.

Ehrlich.