Wow! Ihr habt doch sicher bemerkt, dass da in den US seit ein paar Jahren eine ganz irre Reality Show läuft. Wie „House of Cards“ nur ur viel ärger. Die Geschichte läuft in etwa wie folgt:
Die Menschen wählen ein vollkommenen Idioten und Rassisten an die Macht. Also zum Präsidenten. Der Typ ist das totale A****. Er hält Frauen für Fleisch und sich selber für unfehlbar. Ein total überzogener Charakter, ich weiß, Fernsehen halt .. ihr wisst schon. Zu allem Überdruß ist der Typ optisch die totale Hinrichtung. Fett, alt und orange. Oronsch! Der cremt sich die faltige Gesichtshaut mit irgendeinem drittklassigen Bronzer ein und ist daher im Gesicht farblich mutiert. Um das Irre in dieser menschgewordenen Fiktion noch zu unterstreichen, verpasste der Regisseur dem Charakter noch eine Frisur, die an den Professor aus „Zurück in die Zukunft“ erinnert. Nur in gelb.
Ihr werdet euch fragen, wie jemand der offensichtlich nicht gut aussieht (ist doch sonst in Hollywood das Amen im Gebet) und dazu noch menschlich das völlige Defizit personifiziert, zum Präsidenten gewählt werden kann?
Na, logisch. Schaut in die Geschichtsbücher! Er ist ein Demagoge. Ein Rattenfänger. Er hat zudem einen gewaltigen Parteiapparat hinter sich und das Geld, derer, die er eigentlich, so sagt er, ja gar nicht vertritt. Er ist NATÜRLICH ein Freund der einfachen Menschen, der Arbeiter. Er „liebt“ das Fussvolk. Den Plebs. (Anmerkung: sein Appartment in New York ist in Gold gekleidet! – Ihr werdet feststellen, dass das Drehbuch derlei offensichtliche Diskrepanzen genussvoll ausbadet.)
Jahrelang lief die Serie unter dem Motto „Ihr werdet euch noch wundern, was alles möglich ist!“. Ein Lehrbuch für Diktatoren. Wie schüttet man die Medien mit dem eigenen Narzissmus zu, sodaß sie tatsächlich nur mehr von einem berichten. Politische Gegner in den Nachrichten? Fehlanzeige. Genial irgendwie. Krank, verstörend und dabei hoch effektiv.
Überschreiten aller Benimmgrenzen hat zur Folge, dass alle darüber berichten. So einfach kann es sein. Aber er weiß, wie er’s macht. Ein Naturtalent. Er schießt die Scheiße aus der Hüfte. Im Minutentakt. Eine One-Man-Show des tiefen Blicks in eine völlig kaputte Seele. Und alle hecheln hinter ihm her. Es tut weh zuzuschauen.
Die Ziele des Präsidenten sind dabei immer klar. Seine Motivation liegt offen , alle wissen es. Es geht um ihn. Sein verletztes kaputtes Ego will gestreichelt werden. Von allen und immerzu. Er will, dass alle glauben, dass er der Beste ist, der Reichste und der Klügste. Und er lügt und mogelt sich durch alles durch. Jedes mal, wenn man glaubt, dass es ihn jetzt erwischt, kommt er wieder raus aus der Misere. Die Lösung für jedes Problem ist grenzenlose Skrupellosigkeit, mit der jeder Freund zum Abschuss frei gegeben wird, nein, mit der er jeden Freund selber abschießt, wenn es dem eigenen Überleben dient.
Er kennt weder Scham noch Skrupel. Er kämpft immer für sich. Jede verdammte Sekunde.
Seine Spins um jede Anklage, jeden Vorwurf für sich zu drehen, sind nicht einmal gut. Aber sein Fernsehkanal und seine Partei sind sich nicht zu blöd auch die schwachsinnigsten Ausreden so lange zu wiederholen, bis sie für einen relevanten Prozentsatz der Bevölkerung zur Wahrheit werden.
Die Bereitschaft der Leute, derlei Schwachsinn zu glauben, hat schon so mancher „Leader“ für sich auszunutzen gewusst. Die Inszenierung von Dummheit in 3 Akten.
Okay, die letzten Jahre hat die Serie diese Strategie gefahren. Naturkatastrophen, Ausländer an der Grenze, Golfressorts, ach, es gab eine Unzahl von Themen. Manche groß, viele klein. Jedesmal dasselbe. Unfassbares Herumgetöse. Vom Präsidenten und von den Medien. Die einen dafür, die anderen dagegen. Allmählich ebbten die Einschaltquoten ab, so der Eindruck.
Das grelle Neon verlor an Esprit.
Also haben sich die Autoren einen neuen Twist ausgesponnen. Eine Pandemie. Ein Virus befällt die Welt. Menschen sterben, die Börse crasht. Der Präsident muss handeln. Er bleibt dabei natürlich seinem Weg treu. Er kümmert sich um die eigenen Schäfchen, sprich sein Geld und jenes seiner wichtigsten finanziellen Unterstützer, wobei er sich den Mund fusselig redet, um dem Volk seine fehlerfreie Führung zu verkaufen und wie sehr er sich doch einzig und allein immer nur um sie kümmert. Er hat natürlich alles richtig gemacht, ist genetisch schon mal fehlerbefreit, er hat alles vorher kommen sehen, er ist der Beste. Und wie immer stimmt sein Chor in die Lobgesänge ein. Es schaut aus, als hätte er die Situation im Griff.
Aber das Virus, das spielt nach anderen Regeln. Das kann er nicht bluffen. Das ist unbluffbar! In der letzten Folge wurde gegen Ende klar, dass das Land schwer getroffen werden wird von der Pandemie. Schwerer als andere Länder desselben „Entwicklungsstands“. Es wird Tote regnen.
Ich bin neugierig. Er wird es schaffen sich auch daraus rauszuwurschteln, das ist klar. Aber wie? Das ist die spannende Frage.
Was sich das Fernsehen alles ausdenkt!