Dinge, die ich nicht wüßte, wäre ich nicht Mutter geworden – Teil 3

 

Meine Kinder sind beide in Pubertätsnähe. Einer schwimmt schon drin, die andere steht am Ufer und ab und zu benetzt der Schaum einer Welle ihre Füße. Mit anderen Worten es geht schon mal rund bei uns. Denn, wie jeder weiß, sind Geschwister sich nicht nur nahe sondern auch Lieblingsfeinde.

Das bedeutet, dass ich nicht nur Schiedsrichter bin, nein, ich bin vor allem völlig fertig. Die Belastungsgrenze über die ich nicht gehen sollte, liegt lange hinter mir. Pubertiereltern haben es nicht leicht. Dass es so hart werden würde, war mir dennoch nicht vollumfänglich klar.

Wiedemauchimmer.

Neulich, ich war auf einer Gartenpflegerunde im Parklet unterwegs und knipste vor unserem Wohnzimmerfenster Abgeblühtes in einen Kübel, da hörte ich es plötzlich:

Lachen.

Genauer, das Lachen beider meiner Kinder.

Ääähhh??

Und wieder.

Und dann lauter. Es war ein Gejohle geradezu.

Aha.

Spielen die was zusammen?

Aber was?

Und wieso?

Die reden ja quasi nicht miteinander.

Eigenartig.

Und wieder: Lachen!

Sie klangen süß, richtig happy. Offensichtich hatten spielten sie irgendwas wirklich Unterhaltsames.

Ich konnte es einfach nicht fassen, dass die beiden – ja genau, die beiden, die sich sonst zu laut ATMEN hören – lachen, johlen und richtig viel Spaß haben.

Ich knipste also weiter rum, kehrte auf, stellte auch gleich ein paar Töpfe um. Muss sein. Die Optik spielt ja schließlich auch eine Rolle.

Und die ganze Zeit über: Lachen aus dem Wohnzimmer.

Meine Verwunderung verhinderte glückliche Mutterfreude. Mein Unverständnis dominierte meine Gefühlswelt. Alles sehr schräg. Und dann…

Am Abend dann, als wir den Tisch nach dem Abendessen abräumen, frage ich die kleine Miss, was denn da los war. Woraufhin sie auf einen kleinen Korb deutet, den ich vor 2 Tagen von einer Nachbarin zurückbekommen hatte. Darin lag Babyspielzeug. Eine Karotte aus Holz, ein Brotlaib aus Holz, eine Birne aus Holz und ein Schwammerl. Dazu ein Holz“messer“ mit dem man das jeweilige Stück zer“schneiden“ kann. Die sind nämlich „vorgeschnitten“ und halten per Klettverschluß zusammen.

Und damit haben meine Kinder gespielt. Sie stoppten die Zeit wie lange sie brauchten um alles im Korb zu „zerschneiden“.

Und weil der Brotlaib so seine Tücken hatte, war das offensichtlich zum Gröhlen.

Ihre Bestzeit: 32,19 sec

Seine: 32,24 sec

Frau lernt nie aus. 

Ich werde kein Babyspielzeug mehr verleihen. Fix.