gelesen KW 19 – Die Wahlen in den USA; ein Update

Die Nachrichten werden beherrscht, nein, das ganze aktuelle Leben wird beherrscht, von Covid-19 und zur Abwechslung heute ein Beitrag zu den USA und ihren im November anstehenden Wahlen.

Vorab 2 Informationen, die wirklich relevant sind.

  •  Die Wahlen werden stattfinden am 3. November dieses Jahres. Fix.
  •  Denn die Präsidentschaft von D.J.Tr endet am 20. Jänner 2021. Fix. So steht es in der Verfassung und dagegen kann keiner was tun. Auch wenn keiner gewählt wurde oder die Welt untergeht. Am 20. Jänner ist Schluss.

Also werden die Amerikaner wählen, sie können gar nicht anders.

Aber wie wählen?

In Amerika wählen ist deutlich komplizierter als hierzulande. Schon in normalen Zeiten, muss man sich umständlich registrieren um zur Wahl gehen zu können. Und in manchen Gegenden wird genau das den potentiellen Wählern erschwert.

In Corona Zeiten steht es um die Wahlen in den Staaten düster. November ist keine gute Zeit, denn aller wissenschaftlichen Wahrscheinlichkeit nach, wird uns das Virus, zusammen mit der dann aktuellen Grippewelle, das Leben schwer machen.

Wahllokale in der herkömmlichen Art und Weise sind demnach für Risiko- und HochrisikoMenschen nicht unbedingt der „place to be“. Selbst mit Abstand halten und Mundschutz dürfte es schwierig, wenn nicht unmöglich sein einen Ansturm von Wahlwilligen an einem Tag problemlos abzuwickeln.

Briefwahl?

Naheliegend und irgendwie logisch erscheint es einem daher die Wahl einfach per Brief abzuhalten. Aber eine Briefwahl ist tückisch. Das wissen wir Österreicher ganz genau. Denn ein Kuvert ist nicht immer ein gutes Kuvert und ein gutes Kuvert, tja, das scheint nicht so ein einfach Ding zu sein.

Egal, selbst, wenn die Amis das Kuvertproblem lösen, wovon ich im Land der unbegrenzten Möglichkeiten einfach mal ausgehe, dann gäbe es da noch das Problem mit der Post.

Das United States Postal Service, also die offizielle Post, die, die dem Staat gehört … jaja, ich wußte auch nicht, dass es sowas in den Staaten gibt. Gibt es…. Die Post gehört den Amerikanern. Also das USPS ist ein klassisch vom Staat geführtes Desaster. Schlechte Führung, ständig in Geldnöten – Don’t we know it all!

Den Republikanern ist das USPS schon länger ein Dorn im Auge. Sowas gehört privatisiert. Punkt. Donald Trump trötete neuerdings, dass das USPS einfach seine Preise erhöhen müsse. Sie würden einfach zu wenig Geld einnehmen.

Welch Wirtschaftsgenie.

In den letzten Wochen hat der Tr. dann aber wirklich der Post den Hahn zugedreht. In dem MultiMilliardenHilfspaket, das der Kongress geschnürt hatte um die Wirtschaft zu unterstützen, war auch Geld für die Post vorgesehen. Um Gehälter und Sprit für die Autos bezahlen zu können. Anstatt der vorgeschlagenen 13 Milliarden Finanzspritze gab es einen 10 Milliarden Kredit.

Die Post & die Wahlen

Böse Zungen behaupten, dass die Republikaner die Post an die Wand fahren wollen. Ersten, zweitens und überhaupt. Dazu käme, dass die Post eine Briefwahl über das ganze Land in schlechtem Zustand dann nicht gesichert abwickeln könnte. Das USPS müsste bereits jetzt anfangen Vorkehrungen dafür zu treffen. Wozu es nicht im Stande ist.

Unnötig zu erwähnen, dass vor allem die Wähler der demokratischen Partei versierte Briefwähler sind.

Tja. Niemand hat gesagt Demokratie wäre einfach.

Und die Demokraten?

Auf der anderen Seite des politischen Spektrums hat sich, so scheint es, Joe Biden durchgesetzt. Der sieht sich aber gerade einem Vorwurf des sexuellen Missbrauchs gegenüber. Eine ehemalige Mitarbeiterin hat in einer – ich glaube es war Radio – Sendung erzählt, wie sich Joe Biden an ihr vergangen hat.

Die Demokraten sind jetzt also damit beschäftigt sich politisch korrekt und dabei möglichst feministisch aus dieser für den potentiellen Kandidaten (der wäre er erst nach dem Parteitag, der .. naja nicht so wirklich stattfindet?) äußerst unangenehmen Lage zu wurschteln. Und das ohne jedwedes Meeting oder Versammlung. Alles per Skype… oder so.

Wie ich schon letztens sagte, als Drehbuch wär‘ die Geschichte unglaubwürdig.

Anmerkung: Laut Demokratie Index, sind die Vereinigten Staaten eine „Flawed Democracy“. So wie Argentinien oder Süd-Afrika. (Quelle)

Gelesen:

Business Insider – Trump rejects bailout package if it included aid to keep the postal service functioning

The Atlantic – The Postal Service is a civic Institution, not a business

The Washington Post – Trump says he will block coronavirus aid for U.S. Postal Service