gelesen KW 37 – Unterschätze nie die Putzfrau

 

Okay, die neueste Geschichte ist es nicht. Ich habe sie trotzdem erst diese Woche gelesen. Und sie ist dann doch zu gut, als dass ich sie euch hier und heute nicht servieren sollte.

In irgendeinem Provinznest in der Nähe von Moskau (wobei Nähe hier wohl relativ ist) fanden im letzten Jahr Bürgermeisterwahlen statt. Um den Schein einer Demokratie aufrechtzuerhalten benötigte der Kandidat der russischen Einheitspartei einen Gegenkandidaten. Die Wahl ist ohne Gegenkandidat nämlich nicht gültig.
Aber niemand wollte seinen Kopf zur Köpfung hinhalten. Der Vize nicht und auch sonst keiner im Ort ließ sich überreden.
In seiner Not fragte der Bürgermeister einfach die Putzfrau, die das Rathaus seit 4 Jahren putzt, ob sie freundlicherweise ihren Namen auf die Kandidatenliste schreiben würde.
Was diese dann eben auch tat. Frau hilft ja gerne, wenn Not am Mann ist.

Ihr ahnt schon was passiert ist, nicht wahr?
Genau.
61% der Leute gaben ihr die Stimme. Es gab von beiden Kandidaten weder Wahlveranstaltungen, noch Flyer, noch Wahlprogramm noch sonst irgendwas. Keine Plakate. Niente.
Nur am Wahltag 2 Namen.

Selbst in einer Scheindemokratie kann man noch eins ausgewischt bekommen.
Lächeln erlaubt.

 

 

 

gelesen:

Tagesanzeiger

BBC