Ich könnte eigentlich jede Woche einen Post verfassen über die Ungleichbehandlung von Frauen. Soviel ist derzeit dahingehend zu lesen.
Heute fasse ich für euch nur ein paar Details zusammen, die ihr womöglich so, noch nicht mitbekommen habt.
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Da wäre zunächst mal „Der Herr der Ringe“. Ich spreche von der Verfilmung. Peter Jackson, Neuseeland .. ihr habt es vermutlich gesehen.
Der Film hat per se nicht viele Frauenrollen, aber da er ein Riesenerfolg war (und das war auch vorab so zu erwarten), war eine Rollenbesetzung oder NICHT-Besetzung eine große Karriere-Entscheidung für jeden, der eine Rolle angeboten bekam.
Nun, dürftet ihr den Namen Harvey Weinstein mittlerweile ja kennen. Der Filmproduzent hat sich zum Sinnbild gemausert, zum Sinnbild von Machtmissbrauch gepaart mit sexueller Belästigung. Dieser Mann hat Frauen sexuell belästigt und benutzt und wenn sie nicht mitspielten, dann sorgte er dafür, dass sie zu spüren bekamen, das er Einfluß und Macht besaß.
Bestätigt hat das jetzt Peter Jackson. Der Regisseur der „Herr der Ringe“ – Filme gab bekannt, dass ihm Harvey Weinstein zwei Wunschschauspielerinnen schlecht geredet hatte. Peter Jackson hatte sich für Mia Sorvino und Ashley Judd interessiert und bekam Geschichten zu hören, wie mühsam und welch ein Alptraum, diese Frauen seien.
Beide hatten zuvor Harvey Weinstein von sich gewiesen, waren aber damals damit nicht an die Öffentlichkeit gegangen. So weit war die Zeit vor 16 Jahren noch nicht.
Jetzt nachdem sie ihre Geschichte im Zuge der ganzen #metoo erzählten, erkannte Peter Jackson das Spiel, dass mit ihm und den beiden Damen gespielt wurde und machte seine Seite der Geschichte öffentlich.
Diese Geschichte spielte und spielt sich bis heute noch in vielfältigster Farbgebung in unserer Gesellschaft ab. Mit Filmstars erzählt sie sich nur glamouröser.
gelesen in der FAZ
Einen weitere erwähnenswerten #metoo Kommentar lieferte Jodie Foster mit ihrem Auftritt in der Late Night Show von Stephen Colbert.
Jodie Foster hat sich dazu bisher nicht viel geäußert. Sie meinte, sie sei nicht gut in „Sound-Bites“ (kurzen Wortmeldungen), sie sei nun mal jemand, der lange redet und kompliziert redet und gerne das gesamte Thema beleuchtet. In all seinen mannigfaltigen Facetten. Das kommt auf Twitter nicht gut!
Und dann entwickelte sich ein sehr gutes Gespräch mit einigen erwähnenswerten Gedanken:
.. well what now?
Der Aufschrei via Twitter war wichtig und gut. Es war gut zu hören, wie Frauen damit umgehen, umgegangen sind, wie sie Ungerechtigkeiten für sich verarbeiten und das Geschehene anklagen.
.. I wanna hear about the next step?
Wenn wir etwas gelernt haben in der Geschichte über große soziale Veränderungen; es reicht nicht einfach ein Gesetz zu erlassen. Wir sollten uns zusammensetzen und darüber reden mit welchen Dynamiken wir aufgewachsen sind. Welche Verhaltensweisen uns zu dem gemacht haben, was und wer wir heute sind.
Desmond Tutu hat in der „Truth of Reconciliation“ gesagt, dass sich die Menschen zusammensetzen müssen und über Geschehenes reden sollten um eine wahre Versöhnung zu ermöglichen. Beide Seiten müssen gehört und die falschen Muster erkannt werden. Gemeinsam.
Die Ungerechtigkeiten sind so lange passiert und sind so verwurzelt, deswegen muss der Heilprozess auch ein großer sein. Man muss sich an den Händen halten und einander in die Augen sehen.
Und das fehlt ihr.
Die andere Seite der Gleichung, die fehlt zur Zeit noch.
Die männliche Seite…
Im Moment werden Frauen (zum Glück) gehört und auch ernst genommen. Der Beschuldigte scheint aber einfach zu verschwinden.
Man kann zur Zeit viel lesen, wie die Frauen, ihre Seite der Geschichte erlebt haben, wie sie darunter gelitten haben, wie gut oder schlecht sie damit umgehen konnten, damit gelebt haben. Sie zeigen ihren Weg.
Es wäre interessant den Weg der Männer zu kennen. Die Erkenntnis, das Erleben, der Prozess im Erkennen der eigenen Rolle in all dem. Das wird womöglich noch das eine oder andere mal geschehen. Es ist sicher nicht leicht.
Und zu guter letzt noch etwas, worauf auch ihr achten könnt zum Thema Gleichberechtigung der Geschlechter. Die Lektüre eurer Kinder. Sie transportiert sehr häufig noch alte Klischees. Alte Rollenbilder. So wie die Mode, sind auch Kinderbücher leider noch extrem häufig von gestern.
So hat diese Mutter ein Bücherregal im Geschäft mal „analysiert“.
Das schockierende dabei ist ja gar nicht, dass es so viele Bücher sind. Ich meine, dass das schockierend ist, dass wir das gar nicht wirklich bemerken. Wir akzeptieren eine derart offene Ungerechtigkeit einfach. … und wir geben sie über die Generation völlig unreflektiert weiter.
Bis jetzt!