Mittendrin – Nähen für den Herbst versus Nähen für den Frühling

Im Frühling ist es leicht. Da nähe ich mit dem Rollmesser. Soll heißen, ich schneide Jeans und Shirts ab. Auf Bermuda oder auf T-Shirt weg vom Langarmshirt. Das geht Ruckzuck und hat eigentlich nur Vorteile.

Dem Irrwitz, dass eine Hose im Herbst nämlich noch passen könnte, gebe ich mich als 15 Jahr-Mama nicht hin. Und auch Shirts, die den Sommer über als Langarm im Kasten dahinvegetieren, wirken im Herbst meist .. na sagen wir mal knackig. Maximal mögliche Anziehfrist: 14 Tage.

Also nähe ich mit dem Rollmesser. Zapp und Sommer. Dazu kommt, dass meine Kinder ja beinahe ausschließlich selbstgenähte Shirts tragen. Nein, ich muss das genauer formulieren. Sie tragen selbstmitentworfene Shirts. Was soviel bedeutet wie Lieblingshirts. Sonderstatus. GernundDauertrageshirts.

Ergo wird es durchaus goutiert, wenn so ein Shirt nicht in Sommerpause geht, sondern weiterhin im Körper-Waschmaschinen-Kreislauf sein Leben zelebriert.

Und schon hat der Sohnemann eine Sommerhose und ein T-Shirt

Ganz anders verhält es sich dann, was sich ja völlig logisch ergibt, im Herbst.

Im Herbst, man kann es ganz salopp sagen, haben meine Kinder bei Schlechtwettereinbruch quasi nix mehr zum Anziehen.

Huch!

Und ich dahingehend jede Menge Streß.

Wer mich kennt weiß aber dass ich Streß mit Nonchalance begegne. Streß? Du kannst mich mal. Ich nähe aus Spaß an der Freude. Nicht zum Zwang. Eigenartigerweise werde ich dabei von den Kindern total unterstützt. Sie warten gerne auf ihre Kalt-wetter-Outfits. Bevor sie in ein Geschäft müssen, sind sie ohne mit der Wimper zu zucken bereit den Coolen zu mimen und dem Lagenlook zu frönen.

Ehrlich, meine Kinder krieg‘ ich nur in eine Bekleidungsgeschäft, wenn ich sie – man möge sich das durchaus bildlich vergegenwärtigen – an den Haaren quer durch die Innenstadt schleife und sie unter lautstarkem Gezeter in eine Umkleidekabine stopfe, aus der dann schmerzverzerrte „WARUUUUUM“s schallen.

Manchmal frage ich mich, wie sie das dann machen werden. Mit 35!

Egal.

Kurzes Checken der Stoffvorräte – natürlich mit Hilfe

Wesentlich ist, dass ich zur Zeit die online-Shops all meiner Stoffgeschäfte durchwühle bzw. durchklicke um dann wohl nächste Woche 1-2 Nachmittage auf die Jagd zu gehen. Im Anschluß erfolgt die Waschung. Inklusive zeremoniellem Erstkontakt mit der Wäscheleine im Garten (die Stöffeleins werden dort ja noch viele, viele male hängen).

Und danach schalte ich für gewöhnlich für gut 2 Wochen auf Widerstand. Wann ich dann tatsächlich zu nähen beginne, hängt vom Wetter ab.

Und wie ist das bei euch so?

🙂