Movie Time – 2 Filme für die Ferien

Heute habe ich zwei Empfehlungen, die euch sicher nicht kalt lassen. Wenn es also draußen so ist und feucht und dunkel, dann legt einen dieser beiden Filme ein. Und ihr werdet danach darüber reden.

Versprochen.

Film 1: La La Land

Musicals sind ja heutzutage nicht gerade das, was in Mengen aus Hollywood rauskommt. Und dass wo sie doch dort mal so richtig groß waren. Gene Kelly, Fred Astaire. Ihr kennt sie wohl und ihr habt sie wohl auch gesehen. (wenn ihr annähernd in meiner Altersklasse spielt).

Aber diese Zeiten sind vorüber.

La La Land ist eine Liebeserklärung an diese Zeiten. An Hollywood und all die hoffnungsvollen, jungen Menschen, die sich dort herumtreiben. All die Ideale und Träume, die in Hollywood auf der Straße rumlaufen. Jung, schlank und begabt.

Es ist wohl ein wenig irre dort.

Erzählt wird eine Liebesgeschichte, oder ist es doch eine Episode aus dem Leben zweier Menschen auf ihrem Weg. Das dürft ihr nachher selber diskutieren.

Was ihr wissen müsst: ist folgendes:

Damien  Chazelle (der Regisseur) hat mit seinem Freund die Musik selber geschrieben. Der Film ist rundherum ihre Idee und deswegen ist dieser Film auch KEIN Fred Astair Movie. Es ist auch nicht Gene Kelly – artig.

Es ist ein Musical, wie es heute produziert werden würde (bzw. wurde). Es ist nicht so hyperperfekt wie bei Astaire und auch nicht so frech wie bei Gene Kelly. Es ist etwas salopper in den Tanzszenen, etwas schräger im Gesang und wenn man das vorab nicht weiß, dann kann es einen „stören“. Weil man sich halt denkt: „Hollywood kann das doch besser!“

Aber darum ging es eben nicht.

Die 30er Jahre sind vorbei. Würde Hollywood heute regelmäßig Musicals rausschießen, dann wären sie wohl eher so wie La La Land. Und würde heute Hollywood regelmäßig Musicals rausschießen, dann wären darunter auch einige, die in die ewige Kinogeschichte eingehen.

Garantiert.

Das kann man bei La La Land durchaus erahnen.

Der Film ist gut. Aber ich glaube, man muß ihn mehrfach sehen, bis er einen kitzelt. Die Musik allerdings, die kann’s!

Yep. Da bin ich zufrieden.

Hier die Eröffnungs – Sequenz des Filmes. Damien Gazelle hat diese Szene ganz bewußt an den Anfang des Filmes gesetzt: „Diese Sorte Film ist das! Wenn dir das nicht gefällt, dann geh‘ besser gleich!“

6 Oscars auf 128 Minuten

Film 2: Gravity

Okay, wenn euch Musical zu harmlos ist, dann versucht mal alleine aus dem All wieder zurück auf die Erde zu kommen.

Gravity ist kein Science Fiction Movie. Also fast nicht. Gravity ist eigentlich Kunst. Aber das führt irgendwie zu weit. 😉

Wunderbar an dem Film ist – Achtung mamimade – dass die Hauptrolle eine Frau ist. Der Film wäre so ganz anders wäre es eben so wie es immer ist: Ein Mann kämpft sich durch widrige Umstände.

Im ganzen Film gibt es eigentlich nur eine Rolle. Okay, George Clooney kommt auch vor. Aber eben nur ein bissi.

Es gibt nur eine Frau allein im All. Und trotzdem ist sie irgendwie nicht die Hauptrolle. Die gehört nämlich unserer Erde, die die ganze Zeit riesengroß und still und wunderschön im Hintergrund schwebt. Der ganze Überlebenskampf erhält dadurch eine allumfassende Dimension. Etwas Mystisches gepaart mit ganz viel Realität. Realität im Sinne von: „Leben kann man nur auf der Erde, vergeßt das nicht!“

Der Film knallt einem das um die Ohren. Und zwar heftig. Ich kenne nicht viele Filme, die einen dermaßen an die Kante des Sessels zwingen. Der Streß startet in Minute 4 des Filmes (etwa) und hört eigentlich nicht auf.

Die „musikalische“ Untermalung ist grauslich, weltallig, als würden die Sterne draußen auf Geigen ein „Ohm“ singen. Und wenn das nicht zu hören ist, dann ist es still. Weil man nämlich im All nix hört.

Mich macht das verrückt.

Traumhaft schön und voller unfassbarer Symbolkraft ist dann das Ende: Der Schritt aus dem Meer heraus! Der Mensch betritt die Erde. Und an dieser Stelle ist es so wichtig, dass es eine Frau ist, die die Erde betritt. Fruchtbarkeit, Leben; nicht „in Besitz nehmen“ und erobern.

Ich liebe diesen Moment.

Ein ganz ganz arger Film. Weil spannend, weil so ganz anders, als alle anderen. Und ja, es kann einem auch ein wenig übel werden. Es gibt ja im All kein oben und unten.

Trotzdem sehenswert. Durch und durch.

(plant, so ihr zarte Seelen seid, danach vielleicht ein wenig Ruhezeit ein. Danach schlafen gehen, ist nicht)

Der Trailer ist … hart. Wie gesagt, der Film ist kein ruhiger.

91 Minuten, 7 Oskars

Genießt die letzten Tage noch im Kreise eurer Lieben.

Es geht bald wieder los.