Movie Time – First Man / Aufbruch zum Mond

Normalerweise erzähle ich euch nicht von Filmen, die gerade aktuell im Kino laufen. Dieses mal ist das anders. „First Man“ läuft gerade. Solltet ihr euch überlegen den Film zu sehen. Hier mein Feedback.

Die Handlung ist hinlänglich bekannt. Es geht um Neil Armstrong, den ersten Menschen auf dem Mond. Insofern verrate ich nicht allzu viel. Er schafft es, er kommt auf den Mond.

First Man ist kein klassischer Hollywood Blockbuster. Es handelt sich dabei mehr um eine Art Dokumentations-Spielfilm, hochkarätig besetzt. Dazu kommt, dass Neil Armstrong nicht der klassische Held ist. Da gibt es keine coolen Sprüche, kein charmantes Lächeln, nichts derart.

Neil Armstrong ist und war wohl auch ein unfassbar nüchterner, technisch orientierter Draufgänger (dazu gleich noch mehr). Er gibt jetzt als Filmfigur nicht allzuviel Charmantes her.

Aber das macht nichts – wenn man das vorher weiß – denn die eigentliche Geschichte handelt davon, wie unfassbar verrückt man sein muß, sich in so eine kleine Metallschüssel zu zwängen, auf die Spitze einer riesigen Rakete um sich in die Luft schießen zu lassen.

Und DAS kriegt man in dem Film mit.

Es ist womöglich hilfreich wenn man „The Right Stuff“ (Der Stoff aus dem die Helden sind) kennt. Dieser Film erzählt bereits die Geschichte der amerikanischen Luftfahrt, und wie aus ihr die Raumfahrt entsteht. Vom ersten Überschallflug bis zum Ende des Mercury-Programms. Da lernt man schon die Typen kennen, die willens waren, krass verrückte Dinge zu machen, „nur“ um der Erste zu sein.

Es wird einem helfen, diese Typen wiederzuerkennen in „The First Man“. Es wird es leichter, verständlicher machen zu akzeptieren, wieso . die . das . überhaupt . machen!

Die Art in der der Film erzählt ist, die Kameraführung und die Szenenauswahl ist, ich muß es zugeben, abschnittsweise ein wenig anstrengend. Es ist stets irgendwie trocken, irgendwie … ohne Zuckerglasur. Real fast.

Die Kameraführung hilft einem die ganze Geschichte quasi ein wenig wie im Alltag zu erleben. Alles wird ziemlich unglamourös erzählt. Das Sterben der Kollegen, das Sterben der Tochter. Alles passiert irgendwie. Eigenartig umkommentiert. Man fühlt sich ein wenig hineingesaugt und dann alleine gelassen. Aber das ist wohl auch die Intention. Ich wußte das vorab und es hat mich dann nicht so erschlagen, wie meinen Mann. Der Arme fand sich plötzlich ganz verdattert auf dem Mond wieder! 😉 (Bussi, Schatzi)

Und

es rüttelt und wackelt, es scheppert, es knarzt und kracht .. jedesmal, wenn sie fliegen, starten etc.

Und

das zerrt an den Nerven. Echt. Vertrautenerweckend ist was anderes.

Aber

all diese filmischen Mittel, die holen einen auch ab, die ziehen einen rein in den Film. Und wenn man danach rausgeht, dann kann es schon ein wenig dauern, bis man wieder auf der Erde ist.

Und tief durchatmet.

Würde ich den Film noch 5x schauen?

Nein.

Hat er mich beeindruckt!

Ja. Doch. Ziemlich.

Vielleicht hilft euch das ja!