MovieTime – Maleficent

Vorab muß ich klarstellen. Ich mag es, wenn die Hauptrolle eine starke Frauenfigur ist. Sehr sogar. Beinahe egal ob gut oder böse. Oder irgendwas dazwischen.

Maleficent ist beides. Eine furchtbar Böse und gleichzeitig ein unschuldiges Mädchen, dem Böses angetan wurde.

Aber zunächst die Vorgeschichte:
Dornröschen ist ein allgemeinhin bekanntes Märchen. Disney hatte sich der Geschichte 1959 (!) angenommen. Die böse Hexe in dieser Form der Geschichte ist Malefiz. Und Malefiz ist das, was man im Filmbusiness einen ikonischen Bösewicht nennt.
Ich gehe soweit zu sagen, dass der Film schlicht langweilig wäre, wäre Malefiz nicht so eine bestechend fiese Figur. Sie ist furchtbar elegant, sieht im Vergleich zu üblichen Hexen, geradezu blendend aus, hat einen bösen, sarkastischen Humor und eine Arroganz zum Bäume ausreißen. Malefiz ist schlicht cool.

Ohne es böse zu meinen, aber Dornröschen oder auch der Prinz sind langweilige Klischees dagegen. Plump und simpel geradezu.
Malefiz oder im Englischen eben Maleficent ist im englischsprachigen Raum eine Celebrity unter den Bösen, wie es derart gar nicht so viele gibt. Junge Mädels gehen zu Halloween als Maleficent. Alle fürchten sich vor ihr und das obwohl man nicht gleich aussieht wie ein Zombie.

Irgendwer bei Disney hatte dann die Idee, dass da noch mehr (Geld) in der Geschichte stecken könnte. Und man beauftragte eine erfahrene Disney-Drehbuch-Autorin damit eine Geschichte zu entwickeln. Eine Geschichte um die Tatsache herum, dass Maleficent so sauer ist, dass sie ein unschuldiges Baby verflucht. Ist ja echt fies!

Nun, dieser Film erzählt die Geschichte dahinter. Warum Maleficent eine Böse ist. Die Geschichte vor dem Fluch und wie sich die Geschichte danach aus der Sicht von Maleficent entwickelt. Bis hin zum bekannten Ende.
Und falls ihr den Film nicht kennt, dann sei nur soviel verraten. Der Prinz ist nicht imstande Dornröschen aus ihrem Schlaf zu küssen. Wahre Liebe basiert eben nicht auf einem kurzen Gespräch im Wald. Da können beide Protagonisten noch so jung und hübsch sein. Nö. Wahre Liebe .. ist ein ganz großes Gefühl. Das braucht Zeit.

Find ich!

Der Film ist die wunderbar gelungene Schnittmenge aus dem alten Film und der neuen aufwendig inszenierten Art einen Märchenfilm zu erzählen. Und das mit einer starken Frau im Zentrum.

Die schärfste Szene (Sorry, aber das Wort passt einfach zu gut) ist der Fluch. Die Szene war schon im alten Film ein Höhepunkt und sie ist auch in diesem genial gelungen. Und das bei beinahe wörtlicher Wiederholung.

Wer Lust hat sich das filmisch im Vergleich zu geben, bitte. Hier.

ein passender Kommentar unter diesem Video:

Der Regisseur des Films ist gelernter Ausstatter. Der zeichnet für gewöhnlich verantwortlich für den „Gesamteindruck“ des Filmes. Er malt die Welt in der das Stück spielt. Er gibt den Takt, die Optik vor. Maleficent spielt in einer zauberhaften Welt, die an einem Punkt dunkel wird. So wie auch Maleficent.

Der Film ist ein Gesamtkunstwerk. Es wird nie langweilig. Die Geschichte ist gut getaktet. Gefühlsmäßig wird man komplett auf die Reise mitgenommen. Alles bleibt schlüssig und verständlich.

Man kann schmunzeln und auch weinen in diesem Film. Gekämpft wird auch! Und am Ende dann, wenn alles vorüber ist, gibt es den Abschlusssong, der in diesem Film nicht fehlen darf. Tschaikovskys Dornröschen Walzer, der ja schon im alten Zeichentrickfilm gesungen wird. Aber diesmal entspricht er der neuen Heldin des Films. Er soult sich durch die Melodie, tragend, traurig und wunderwunderschön. (Mehr dazu findet ihr in diesem Offene Ohren Post).

Eine echte Empfehlung.

Speziell für Mütter!

Und weil’s so schön ist, hier noch der Trailer für euch.