Nachhaltig im Badezimmer – 4 Personen, viele Schritte

So einen 4 Personen – Haushalt in vollem Galopp in Richtung Nachhaltigkeit zu wenden, ist wahrlich keine Übung für Anfänger.

Jede Hausfrau, die das schon probiert hat, weiß wovon ich rede. Sicher, so ein Waschmittel kann man unter Umständen austauschen, ohne dass die Gefolgschaft etwas bemerkt.

Aber dreht mal einem pubertierenden Fleischwolf die 4-beinige Proteinzufuhr ab! Die Guillotine – Rufe werden euch in den Schlaf begleiten.

Wir wenden gerade. Und an manchen Stellen quietscht es gewaltig. Und an anderen gar nicht. Da mach’ ich einfach und weder Hahn noch Henne krähen danach. Hier ein Zwischenstand.

BADEZIMMER

Im Badezimmer sind mittlerweile 3 von 4 Personen auf feste Seife umgestiegen. Der letzte Flüssigseifen-Mohikaner wird diesbezüglich aber noch nicht zur Rede gestellt, weil wir nämlich einen beträchtlichen Flüssigseifenvorrat haben. Und das wäre ja ein Ressourcen-no-Go. Also lassen wir den Mohikaner sich noch flüssig reinigen. Bis auch er sich in die Kurve legen wird müssen.

2 von 4 waschen sich die Haare mit Seife. Die Weiblichkeit, um genau zu sein. Die Männer haben entweder generell wenig Haupthaar oder darüber noch nicht einmal irgendwie nachgedacht.

In der familiären Duschkabine ist somit das Plastik beinahe komplett ausgezogen. Das kann man sehen und sich sehen lassen.

Kleines Extra: Ich benutze keinerlei Haarpflegeprodukte mehrIch habe eine Flasche Arganöl, wovon ich mir ab und zu einen Hauch in die Spitzen reibe. Sonst nix.

DIE ZÄHNE

Auch hier macht die Weiblichkeit die ersten Schritte. Die kleine Miss und ich haben vor ca. 8 Monaten den Umstieg vom elektrischen zum hölzernen Zahnbürsterl vollzogen. Erst nur zum Testen und dann gleich fix.

Hier liegt die Plastikvermeidung ganz krass in dieser alptraumartigen Blisterverpackung der Bürstenköpfe. Naja und der Bürstenköpfe selber, eh klar. Anmerkung: Die Mädchenzahnbürsten kommen im Karton!

Für die Herren besteht die Herausforderung darin, sich die Bürsten jetzt selber besorgen zu müssen. Ein bißchen Druck muss sein. Die Mama verweigert.

Naja, fairerweise möchte ich anmerken, dass der kleine Mister jetzt bezahnspangt wurde und, dass ich es selber tatsächlich für besser halte, wenn er seine Zähne elektrisch putzt. Aber danach ….

Mal sehen.

Im übrigen sei angemerkt, dass der Zahnarzt keinen Unterschied feststellen konnte. Also bei der kleinen Miss und mir. Nur so, falls ihr etwas einwenden möchtet.

DeMakeUp

Jetzt zur Misses. Also zu mir. Ich bin eine MakeUp-Trägerin. Und um am Abend die Farbe wieder aus meiner Visage zu kratzen, damit ich mich mit durchscheinender Blässe zu Bette begeben kann, habe ich bis vor kurzem noch Wattepads benutzt. Von denen habe ich mich getrennt. Genau genommen habe ich sie einfach nicht mehr nachgekauft. Und jetzt hänge ich ein wenig in der Luft. Improvisiere.

Das Gesicht wasche ich einfach mit Seife, nur die Wimperntusche zwingt mich zu einem Augenmakeupentferner.

Der kommt natürlich im Plastikflascherl daher und schreit nach Wattepads. Die ich ihm aber nicht mehr gebe (es quietscht, könnt ihr es hören?). Ich verwende einen alten Waschlappen. Keine ganz zufriedenstellende Lösung. Der Gedanke spielt sich mit mir, Pads selber zu nähen. Ich bin aber ein wenig nähfaul, was das angeht. Der Leidensdruck ist wohl noch nicht groß genug.

Auch den Entferner selber werde ich nicht mehr nachkaufen, sondern versuchen selber zu machen (hat da wer Tipps?).

Generell kaufe ich sehr wenig Make Up. Eigentlich kaufe ich seit geraumer Zeit nur mehr nach.

Nicht aus Minimalismus heraus, nein, es ist eine Mischung aus Nachhaltigkeit und der Unzahl an verwirrenden Lippenstiftfarben, die ich in meinem Leben schon weggeworfen habe, nachdem sie ein tristes In-der-Box Leben bei mir gefristet hatten.

Man könnte auch sagen, dass ich g.e.l.e.r.n.t habe!

Also die Badezimmerkurve ist zu 2/3 gekratzt würd’ ich mal so sagen.

Alles ein Prozess.

Kein Ende in Sicht. Und ihr so?