PUBERTIER vs. MUTTERTIER – ein ungleicher Kampf

Die Kampfsport-Disziplinen in einem Pubertier-Haushalt sind mannigfaltig. Da sind zum Einen Kaltschnäuzigkeit, Brutalität, geradliniger Grausamkeit und zum Anderen gibt es noch so unerwartete Mini-Kämpfe in Desinteresse, Augenrollen, Nicht-Hören und besonders hart umkämpft das Wieso-ich?
In keiner dieser Diszplinen hat man als Mutter Aussicht auf einen Stockerlplatz. Da muss man schon die Bitch rauslassen und eine solide Portion an Kampfeslust generieren, wenn man da mithalten will während zeitgleich so ein Pubertier sich stante pede, ohne jedwede Aufwärmphase, einfach so olympiareif zu präsentieren imstande ist.
Das ist hart und es schmerzt. Denn obwohl ich persönlich ausnehmend uninteressiert an Medaillen bin, so, das habe ich in den letzten Jahren gelernt, kann ich nur begrenzt häufig pro Tag verlieren. Also wohlgemerkt, mir wär’s ja wurscht, aber die Mutter in mir – Wohooo! die Gute hat halt Grenzen und wenn das Pubertier auf so eine Grenze mit dem Giftfinger drückt und drückt und drückt, dann … Startschuß!

Und für den Rest der Familie heißt das dann: „Ihr geht besser in Deckung!“ und für das Pubertier heißt das „Zieh’ dich warm an! The Mum-Bitch is in town!“ Und ich verrate nicht zu viel, aber die Mum-Bitch ist die Pubertier-Antithese, das Armageddon, der Godzilla zu Monster Zero (ja, wir haben neulich geschaut!). Taucht sie auf ist Schluß mit lustig.

Klarerweise geht sie immer mit Gold vom Platz!

Aber, und das weiß, das Pubertier nicht, danach ist sie leer. Für Tage! So ein Spitzensportwettkampf auf großer Bühne fahrt halt ein. Da ist danach nicht mehr viel drin. Essen wird bestellt. Friede im Haus.

Und dann neulich; da geht die Mutter mit dem Pubertier zum Möbelschweden. Das Pubertier kriegt ja ein eigenes Daheim und wie ich feststellen durfte: „Oh mein Gott, was ist so eine Wohnung leer!“ Nicht mal ein Schneebesen. Nix. Niente. Echo.
Also Einkaufstrip.

Und wie ich feststellen durfte, ist „Einkaufstrip“ eine Kampfsport-Disziplin in der das Pubertier echt versagt, absackt. Grottig, echt! Es ist wunderbar! Nicht, dass er’s nicht probiert hätte, nicht, dass er nicht alles gegeben hätte. Er war dabei, hat Eindrücke verarbeitet, überlegt, gegrübelt, geschaut, gerechnet .. naja, die Basics eben, hehehe, ihr wisst worauf die Sache hinausläuft, nicht wahr?

Kurz das Pubertier hat gekämpft, es hat gegeben, was es konnte, aber der Gegner war übergroß, der Gegner war zu routiniert, besaß zuviel Expertise. Der Gegner, die Gegnerin, die Mama war um Klassen überlegen. Eine andere Liga, wie man so sagt. Das Pubertier ging des Abends 3 (!) Stunden vor dem Muttertier zu Bett. Licht aus. Knock out!
Nun, will ich ehrlich sein, die Shoppingtour war kein Anfängerwerk. Nichts Beiläufiges. Das war Profi-Shoppen. Organisiert und alles. Aber … naja … das Leben hat mich darauf vorbereitet. Ich war erschöpft, aber EINGEGANGEN bin ich nicht. Ich stand noch aufrecht, als das Pubertier seine Lider nicht mehr im Griff hatte.

Sieg!

so oder so ähnlich geschehen