Sauber oder dreckig?

„Je nachdem welcher Typ sie sind, leben sie nach einer Woche Quarantäne daheim entweder in der saubersten Wohnung, in der sie je gelebt haben, oder in der dreckigsten!“, so habe ich das neulich im Radio gehört.

Und es beruhigt mich euch mitzuteilen, dass wir tendenziell zur ersten Gruppe gehören. Wir leben hier in einer erfreulich unterdurchschnittlich verdreckten und damit per definitionem sauberen Wohnung. Soll heißen, würden die vier Personen, die hier leben und dazu natürlich die beiden Kater völlig regungslos (und fellverlustlos) die ganze Woche in der Ecke sitzen, dann wäre der gesamte Aufwand, den die Frau Mama und ihre mehr oder weniger willigen Assistenzen erarbeitet haben, deutlich erkennbar.

Ich habe zwar noch keine Fenster geputzt, aber dieser Gedanke kam mir schon am Tag zwei. Da hatte ich allerdings ein verletztes Handgelenk und damit … bin ich nicht schuld. Also wenn man mal die Fenster außer Acht lässt, dann ist es ziemlich sauber und ziemlich aufgeräumt (Ausnahme: das Kinderzimmer).

Was mich dann doch irgendwie überrascht. Ehrlich.

Überraschung.

Ich hatte ja mehr, mit einem mittleren Nervenzusammenbruch meinerseits gerechnet, ob der totalen Hilflosigkeit meinerseits im Angesicht einer Chaosexplosion, und mir gegenüber 3 völlig unverständige Augenpaaren als Antwort. Meine Familie nämlich, wie jede gute Familie, so scheint mir, sieht Dreck für gewöhnlich eher nicht. Gesegnete Kreaturen. Mich frisst der Neid. Da kann’s unter den Fußsohlen knirschen, dem Nachwuchs kommt das nicht wirklich verdächtig vor. Hat man in der Küche vor lauter Geschirr keinen Platz mehr sich ein Butterbrot zu streichen, dann … stapelt man das verschmutzte Zeug eben sorgfältig. Wäscheständer braucht man auch nicht abzuräumen. Denn, genaugenomm ist so ein Wäscheständer ja ein offener Kleiderkasten. Man nimmt sich dann einfach was man braucht. Irgendwie klar, oder?

Und trotzdem im Moment habe ich den Eindruck, dass eine gewisse Grundordnung auch in meiner persönlichen Minisippe gerne angenommen wird. (wie gesagt; fürs Kinderzimmer gelten da eigene Regeln)

Und das überrascht mich eben.

Aber

Gäste könnten wir zur Zeit nicht empfangen … 😉