Sommerkleid im Japanmix – Sie hat ihren eigenen Stil

Neulich war ich mit der kleinen Miss mal shoppen. Wir brauchten ein Blumenmädchenkleid (wir haben keines gefunden). Also waren wir beim Steffl, haben eine Garderobe besetzt und dann hat die kleine Miss probiert.

Sie war genervt.

Denn, wie ich begeistert feststellen durfte, hat meine Tochter mittlerweile einen eigenen Geschmack, einen eigenen Stil und sah somit in all den Tüdeldidü-Kleidern zwar süß, aber völlig verkehrt aus. So richtig.

Es war einfach nicht ihr Ding. Innerlich freue ich mich gewaltig darüber. Sie weiß, was sie mag. Gute Güte, wie ich hoffe, dass sie das niemals vergisst.

Angefeuert von dieser Erkenntnis war ich sehr neugierig. Wir wollten ein Sommerkleid nähen (ich nähe, klar ;-). Webware. Stoff höchstpersönlich ausgewählt bei Alexandra im Stoffsalon. Meine Wahl wäre es wohl nicht gewesen, aber ich ziehe es ja auch nicht an. Zudem ist der Stoff ein Seufzer auf der Haut. Ein Traum!

Am Schneidereimarkt hatte ich mir ein Buch gekauft mit japanischen Kinderschnitten (genaueres im Anhang) Ich mag ja diesen Stil. Dieses elegante Understatement der Japaner. Ich finde das cool. Ob das mit dem Stoff geht? Ob ihr das steht? Wie das wohl ausschaut? Ob das ihr Ding ist? Neugierde!

„Aber bitte mit Flügelärmel!“

Also habe ich zwei Schnitte gemixt/gekreuzt. Die Ärmel von hier, der Rest von da. In der Anleitung war angegeben, dass die Ärmel nicht geendelt waren. Sie sind zerzaust und fransig. Auch sind sie an den Ärmelausschnitt einfach draufgenäht, sodaß man das gekräuselte Ende richtig sehen kann.

Ich fand das cool. Das ist nämlich genau ihr Ding. Der coole Kniff, der die Eleganz zum Rocker macht .. okay, da geht es wohl ein wenig mit mir durch. Aber das Zerfetzte, das fand ich gut! Für sie!

Im Rücken hat’s ein paar Abnäher, das nimmt dann die Sackoptik 😉

Und dann Kellerfalten. Rundherum. (frei nach dem Motto „Teste deine räumliche Vorstellungskraft durch Kellerfalten legen!“ – also bei mir ist das immer so eine Sache mit dem Raum und dem Stoff … und dem Endergebnis 😉

Von der Länge her muss ich zur Zeit lang. Pflicht. Keine Kompromissbereitschaft. Also habe ich kurzerhand auch den unteren Saum fransig gestaltet.

Und da weder Zipp (viel zu viel Arbeit) noch Knopf (totales No-Go) als Verschluss akzeptiert wurden, habe ich wieder auf Klettverschluss gesetzt.

Sieht doch aus wie echt?

Und am Ende kombiniert sie es so, dass es dann ganz meine kleine Miss ist. Das Motorrad steht quasi vor der Haustür. Hehehe!

Sie mag es.

Ich mag es.

What else?

Stoff: Rayon von Anna Maria Horner gekauft im Stoffsalon

Schnitt: Kombination aus dem Kleid auf S. 31 und den Ärmeln der Tunika auf S. 13 aus dem Buch“Kinderkleidung im japanischen Stil“ von Mario Nakamura

Arbeitszeit: ca. 4 h

Materialkosten: ca.  34 €

Anzahl der benötigten Maschinen/Geräte: 2



Wir wissen von allem dem Preis,

aber von nichts mehr den Wert!

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