Warum ich nicht einfach ALLES selber nähe

Neulich habe ich gepostet, dass das mit bio und fair Boxershorts nicht ganz so einfach war/ist. Vor allem wegen der Versandkosten nach Österreich (nachzulesen unter fair me – Boxershorts)

Wir gehen in Sachen Kleidung und Bewusstsein bezüglich der Ressourcen Schritt für Schritt vor. Wird ein Teil kaputt, dann versuchen wir einen fair und nach Möglichkeit bio produzierten Ersatz zu finden.

Warum aber nähe ich mir nicht einfach alles selber?

Mit Geduld und Spucke sollte ich doch einiges hinbekommen.

Punkt eins: Ich will nicht!

Ha!  Der geht runter wie Butter. Mein Hobby ist das kreative Nähen. Das designen der Mode, die meine Kinder tragen. Shirts, Jacken, Hosen, wie sie sonst niemand trägt und die absolut einzigartig sind und sehr geliebt werden. Ich bin keine 10 weiße T-Shirts Näherin und danach eben die 8 Boxershorts. Und was sonst noch alles gebraucht wird in unserem Haushalt.

Man könnte einwerfen, dass ich das ja auch designen und stylisch akzentuieren könnte … Netter Versuch. So, kann man mir das nicht schmackhaft machen. Vielleicht habe ich mal einen kreativen Schub in diese Richtung, im Moment aber entkommt mir zu dieserlei Argumentation nur ein tiefer Seufzer.

Nö, not me!

My Hobby, My Rules! 😉

Das mag nicht für alle nähenden Mamas zutreffen, für mich ist es eine Wahrheit!

Punkt zwei: Es löst das Problem nicht

Also wenn ich anfange Sachen selber zu nähen, die ich bisher gekauft habe, dann löse ich damit nicht das Problem. Ich umschiffe es.

Denn das Problem mit der qualitativ schlechten, billigen oder auch mal teuren Trash/Ausbeuter/Gift  – Mode habe ja nicht nur ich. Nicht nur wir wollen gerne die Leute besser bezahlt wissen und zudem die Umwelt geschont. Aber im Gegensatz zu mir können die allerallermeisten da draußen nicht selber nähen. Wenn ich etwas verändern will – und ich will – dann muss ich Wege finden, die für möglichst viele beschreitbar sind.

Denn zusammen sind wir stark! Zusammen können wir dem Markt sagen, was wir bevorzugen, wofür wir bereit sind unser Geld auszugeben. 

Ergo. Nähe ich weiterhin zum Spaß, lasse meine Seele dabei Tanzen. 

Und wenn wir was brauchen, dann gehe ich suchen.

Und wenn ich nichts finde,

– überlege ich ob wir es wirklich brauchen und

– kaufe es zur Not eben in dem Wissen, dass es unter Ausbeutung produziert wurde.

Aber

das ist bisher deutlich seltener als ich dachte!!

Aufgeben tut man einen Brief!

🙂

Schritt für Schritt ist auch vorwärts!