12tel Blick Juni 2021

Ihr seht hier den Zentralfriedhof, Eingang bei Tor 2, ca. 100 Meter nach dem man das Gelände betritt. Aufgenommen gestern Dienstag in voller Hitze. Null Wolken, null Flair, wie ich meine. Ich hätte ja was anderes geplant gehabt, aber erstens spielte das Wetter nicht mit und zweitens die Zeitplanung der Familie, denn, wie es ich nun mal gehört, ist der Schulschluss auf eigenartige Weise völlig zu terminisiert.

Seufz.

Immer dasselbe.

Ganz .. langweilig ist das Bild dann aber doch nicht, weil, wenn ihr genau hinschaut, der Mond auf den Friedhof schaut. Auch was wert.

Ich gelobe himmelsmäßig demnächst wieder mehr zu bieten, als blau in blau. Fix.

Ich habe heute für euch noch ein bißchen extra Einblick in den Friedhof, genauer zu seiner Lage in Wien und zu seiner vergleichsweisen Größe.

Dazu habe ich ein Google Earth Bild für euch beschriftet. Ihr seht Wien von oben und das doch reichliche Grün rund um die und teilweise auch in der Stadt. Der Wienerwald, die Lobau (Donauauen) und nicht zu verachten in der Größe eben der Zentralfriedhof.

In der Fläche misst der Zentralfriedhof fast 2,5 Quadratkilometer. Er wurde angelegt und geplant zu einer Zeit zu der Wien stark wuchs und es klug erschien für die Zukunft vorzusorgen. Der Zentralfriedhof ist demnach für eine Stadt von bis zu 4 Millionen Einwohner angelegt. Groß, also. Wirklich alt, also im Vergleich, was sonst so in der Stadt rumsteht, ist er nicht. 150 Jahre ist er jung und er war anfangs nicht sehr beliebt. Er war schwer zu erreichen, die Parkanlage war erst angelegt, es war lang noch nicht so üppig wie jetzt. Schlicht es war weit weg und öde. Unglücklicherweise waren praktisch alle kleinen Friedhöfe voll. Der Wiener konnte quasi nur raus nach Simmering … kaum Alternativen.

Also beschloß die Stadt dem Ganzen etwas „Anreiz“ zu verschaffen, indem man alle nur erdenklichen Berühmtheiten „zusammensammelte“ und am Zentralfriedhof in extra schicke Ehrengräber legte. Noch heute spazieren die Leute durch die Reihen der Berühmtheiten, wie durch ihre ganz persönliche Sammlung an liebgewonnenen Namen.

Das liest sich schräger als es ist. Es hat mehr was von einem Familienbesuch. Es hat was Herzliches, Ehrfürchtiges. Naja, zumindest ist das, was ich so beobachte.

 

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