20. März 2023 8:22 Uhr
An sich hatte ich geplant, knapp nach Sonnenaufgang bei der Oper zu stehen. Und als ich dann aufgestanden bin, war es deutlich später. Ist irgendwie passiert, ups. Aber: in der Innenstadt beginnt das Leben ja erst so gegen 10.00 Uhr und außerdem und überhaupt kann man eine tiefstehende Sonne mitten in der Stadt sowieso nicht sehen .. also alles halb so schlimm.
Das Foto entstand an einem Dienstag Morgen gegen halbneun. Viel los ist da noch nicht. Ein Mann hat sich gerade die Hemden aus der Putzerei geholt und links aus der Walfischgasse scheint die Sonne auf den Zebrastreifen und auf die Oper. Das Palais Todesco (links im Bild) liegt im Schatten und obwohl schon gut Autos unterwegs sind, war es doch ein Leichtes ein autofreies Foto zu bekommen. Apropos Palais Todesco: man kann es am Bild nicht wirklich erkennen, aber das Tor zum Haus war offen, was ich so noch nie erlebt habe. Und wer mir von euch auf Instagram folgt, weiß, dass ich sehr gerne in offene Häuser reingehe und die Stiegenhäuser und Innenhöfe filme. Meine Kids schätzen das gar nicht.
Vom Licht
Soviel dazu. Wie ich erhofft hatte, spielt dieser Blickwinkel auf das Leben in meiner Stadt ein paar Fotostückerln, die ich wirklich sehr mag. Da ist zum Einen das Licht. Und ich möchte euch das hier nochmal vor Augen führen. Sonne an einem Winternachmittag, Sonne an einem Frühlingsmorgen.
Damit will ich euch zeigen, dass es sich auszahlt die Uhrzeit beim Fotografieren eine Rolle spielen zu lassen. Geht nicht einfach zum Fotopoint, wenn das Wetter passt oder ihr gerade in der Nähe seid. Geht am Morgen, geht am Abend, geht kurz bevor die Sonne untergeht! Das Licht ist die Magie im Bild. Das Licht zaubert. Viele von euch haben wunderbare Landschaften im Bild und fotografieren mehr oder weniger ausnahmslos zwischen 11 und 17 Uhr. Aber alle atemberaubende Bilder werden zu anderen Uhrzeiten gemacht. Ich verspreche euch, dass euer Bild ganz anders um die Ecke kommt, wenn ihr dem Licht die Regie überlasst. Empfehlung. Probiert es aus. Ich würde wirklich wirklich gern, die eine oder andere eurer Landschaften mal sehen, wenn die Sonne aufgeht, der Reif vielleicht noch auf den Wiesen liegt … ach .. da wär‘ ich ehrlich wild drauf.
Das Andere sind natürlich die Leut‘ und .. was soll ich sagen, da spielt die Uhrzeit offensichtlich auch eine nicht unwesentliche Rolle. Das ist ja wohl unschwer zu erkennen. Lustig irgendwie. Ich mag‘ das Beobachtende an den Stadtbildern. Das Individuelle der Menschen, das in der Menge der Leute dann auch wieder ein wenig anonymisiert wird .. oder generellisiert? Wobei das Wort gibt es sicher nicht.
So! Jetzt hab‘ ich euch eh vollgelabert! Danke für eure Geduld! Ich hoffe ihr mögt meinen Opernblick auch.