Nachhaltigkeit im Haushalt – Waschmittel

Naiv wie ich war, dachte ich; „und jetzt steigst du einfach auf irgendein Bio-Waschmittel um und dann schadest du an dieser Ecke auch nicht mehr viel!“ „HA!“, kann ich mir da nur selber antworten.

Nach einiger, äußerst lähmender Waschmittelrecherche weiß ich nämlich:

Wer wäscht, schadet der Umwelt. Punkt.

Eigentlich liegt es ja auf der Hand bzw. auf der Flosse: Kein See, kein Meer, kein Ozean ist eine Seifenlauge. Sprich jedes verdammte Waschmittel, vom High-Tech-Super-Performer bis hin zur Kastanie aus dem eigenen Garten, alles schadet. Fix. Sch***** aber auch.

Klar, jetzt kann man sagen, das eine mehr, das andere weniger. Hm, ja und nein. Denn die biologische Waschnuß schadet, wenn ich meine Waschmaschine nicht ordentlich auffülle. Alles leider sehr relativ. Man kann ganz leicht viel falsch machen beim Waschen.

Wäsche waschen hat viele Aspekte

Es ist ein doofes Mehrkomponenten – Problem. Da ist einerseits die Seifenlauge bzw. eigentlich in den meisten Fällen die Enzymlauge, die hinten bei meiner Waschmaschine rauskommt. Beides keine Natur-Lieblinge. Dann ist da die Herstellung des Waschmittels. An diesem Punkt kann man tatsächlich enorm viel Unterschiede ausfindig machen. Es gibt ja Firmen, bei denen sitzen (sinnbildlich gesprochen bitte), die Mitarbeiter neben der Fabrik und erradeln an angeschlossenen Ergometern den Strom, den die Fabrik braucht. Und dann gibt es jene Firmen, die sich per LKW und Container die einzelnen Chemikalien vom Ende der Welt zusenden lassen aus Quellen die wir ja bekannterweise gar nicht so genau wissen wollen, weil nur grauslich.

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Also an dieser Stelle kann hausfrau eingreifen. Die „Radler“ schreiben es natürlich dick auf ihre Packungen drauf, weil sich das gut verkauft. Engagement und so. Ehschonwissen. Steht demnach nix Derartiges drauf .. kann man getrost von einem erheblichen Anteil an „grauslich“ ausgehen.

Biowaschmittel in der Plastikflasche .. Hm!

Dann ist da die Verpackung. Ich persönlich habe mit gewaltiger Verwunderung festgestellt, dass der allergrößte Teil des Biosegments in der Waschmittelabteilung flüssig ist und in Plastikflaschen abgefüllt daherkommt.

Eine PET Flasche hält so um die 500 (!!!!) Jahre)

Da greift sich frau doch auf die Stirn. Wie geht das denn? Also wohlgemerkt, da ist es mir ehrlich ziemlich wurscht ob das Recycle-Plastik ist. Daher habe ich gesucht, gelesen und heute auch gefunden. Ein Bio-Pulver im Karton. Genauer gesagt.

Das Pulver aus einem Baukastensystem.

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Hier nämlich noch so eine kleine Fiesität. Ich lebe in Wien. Im Vierten. Mittig. Da ist das Wasser superduperweich. Zero hart. Ergo benötige ich nur sehr wenig Waschmittel und Wasserenthärter brauch ich schon gar nicht.

Wohnt jemand am Ende vom Elften, also fast in Schwechat, dann spielt die Musik bereits ganz andere Töne. Wasser hart .. sehr sogar. Das heißt dann deutlich mehr Waschmittel und ohne Wasserenthärter schaut man durch die Wäsche .. die schmutzige in diesem Fall. Damit wir möglichst wenig nachdenken müssen, hat die Industrie in den üblichen Waschmitteln einfach alles zusammengehaut. Benutzerfreundlich ist in diesem Fall gleichbedeutend mit umweltunfreundlich.

In einem „normalen“ Waschmittel ist keine Seife. Schon lange nicht mehr. Das ist ein Cocktail aus, von Bakterien gewonnen, Enzymen, Wasserweichmachern (Tenside) und Bleichmittel.

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Das schlechte für die Umwelt an diesen Fertigmischungen, ist eben, dass die Verhältnisse/Bedürfnisse jedoch beinahe von Haushalt zu Haushalt variieren. (Nicht nur die Wasserhärte spielt eine Rolle, auch der Verschmutzungsgrad! Und das kann ja Schwankungen unterliegen, dass die geübte Mama seekrank wird!)

Ein Baukastensystem enthält ein Waschmittel ohne Bleichmittel und ohne Wasserenthärter. Wäscht frau Buntes verwendet sie dieses Mittel und fügt im Bedarfsfall Wasserenthärter zu. Wäscht sie Weißes, dann kann sie ganz individuell Bleichmittel zugeben. Oder auch nicht. Oder auch einfach nicht jedes mal.

Umweltfreundlich waschen geht nicht

Wäscht man dann stets auch wirklich mit einer vollen Waschmaschine, dann kommt die Familie so auf die beinahe geringst mögliche Umweltverschmutzung.

Und noch ein kurzer Punkt zu Waschnüssen und Kastanien. Dieserlei Mittel punkten gewaltig in der „Herstellung“. Zu beachten ist allerdings, dass Waschnüsse in Indien wachsen. Die reisen also einmal um den halben Erdball. Das ist das eine. Der zweite, nicht zu unterschätzende, Punkt ist jener, dass durch den wachsenden Bedarf an Waschnüssen in Europa, dieses Mittel in Indien im Preis derart gestiegen ist, daß die Leute auf billige, chemische Waschmittel ausweichen. Und es gibt eine Haufen Inder! Irgendwie klingt das gewaltig unsexy für mich.

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Dazu kommt, dass wir ja nicht mit der Hand waschen. Soll heißen wir waschen ja alle mit der Maschine und die Nüsse sind dann den gesamten Waschgang hindurch in der Wäsche. Ausspülen der Seifenlauge ist daher nicht möglich. Am Ende wird einfach ein in Seife getunktes Kleidungsstück geschleudert.

Oder macht ihr da dazwischen auf und holt die Dinger raus? Ich weiß nicht. Das ist irgendwie ein unreifes Konzept. Konnte mich bisher nicht überzeugen. (Ich hab’s probiert wohlgemerkt)

Soweit meine bisherigen Vorgehensweise. Ich teste mal den Baukasten und werde berichten. Gerne bin ich für Anregungen zum Thema zu haben.

Anmerkung: Ich bin keine Spezialistin. Ich bin eine Mama, die viel Wäsche wäscht und dabei den möglichst geringsten Schaden anrichten möchte. Aber

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Nachhaltigkeit im Haushalt – die nächsten kleinen Schritte