Nachhaltigkeit – Haare und Seife; Meine Erfahrungen

Ich habe nachgeschaut. Es war der 7. Oktober. Da habe ich mir das erste mal die Haare mit Seife gewaschen. Gelesen hatte ich viel davon, gezögert habe ich lange. Ich fand meine Haar durchschnittlich kompliziert. Da sie mittlerweile wieder lang sind, benötigten sie einiges an Pflege und Rundherum um so auszusehen, wie sie es können und ich es brauche um mich wohl zu fühlen.

Sehen eigentlich aus, wie immer: meine Haare.

Neulich habe ich euch erzählt von dem Wahnsinn mit den Plastikflascherln und seit ich mir den Weichspüler und die Küchenreinigung selber mache, hatte ich die Erfahrung, dass ich da einiges an Müll vermeiden kann. Deswegen waren die Haare durchaus auch ein Thema. Und natürlich auch der Aspekt, dass meine Haare zwar schön aber weit weg von natürlich waren.

Was da jetzt alles in einem handelsüblichen Shampoo drin ist, will ich gar nicht so genau wissen. Dann kommt noch Conditioner dazu, auch mal Haarspitzentrallala und eventuell was zum Stylen. Damit Haare natürlich aussehen, so macht es einem der Handel glauben, braucht man eine ganze Menge Zeug. Zum Frisieren, zum Glänzen, Pipapo ohne Ende.

Und alles kommt in Plastik daher.

Ich wollte es wissen, wie es ist. Was sich ändert? Ob sich was ändert? Wie ich es vertrage? Ob ich es vertrage? Ist es einfach? Ist es anders?

Viele Fragen.

Hier meine Erfahrungen von fast 3 Monaten Haare, Seife & Co.

Welche Seife habe ich benutzt?

Ich habe begonnen mit der „Blauen Donau“ von Wiener Seife. Sie riecht gut und ist für Haare geeignet. Ich habe es einfach getan. Es war soweit. Nach drei Wochen bin ich auf die Salzseife umgestiegen. Die, so finde ich, riecht nochmal um ein Eckhaus besser und zu dem Zeitpunkt wusste ich bereits, dass ich das hinkriege.

Mittlerweile habe ich auf Anraten auf die Haarseife von Walde gewechselt. Aber lest es selber.

Meine Erfahrung bis dahin waren folgende:

Die Schuppen waren augenblicklich weg

Ich schuppe nur im Winter und das nicht allzu heftig. Aber auf meinen dunklen Haaren sieht man das. Zudem juckt es und dann kratze ich mich. Alles nicht so das Bingo-Erlebnis. Die Kopfhaut war für die Seife dankbar. Besonders als ich auf die Salzseife umgestiegen bin. Da war mein Köpfchen voll dafür.

Im Winter ist der Look eh ziemlich wurscht, weil, da verschwinden sie meist eh unter einer Mütze!

Der Anfang und das Fett – Die Kopfhaut Detox Phase

Nun, man liest ja häufig, dass sich die Kopfhaut erstmal von all dem künstlichen Zeug und all der Austrocknung erholen muss, die eigene Balance finden. Das Haar – Ohm quasi. Und wie ein ausschlagendes Pendel wird in den allermeisten Fällen zunächst mal eifrig Fett produziert. Sebum heißt das Kopfhautfett, das eigentlich der Haarpflege dient. Sebum hält das Haar weich und glänzend. Diese Fettphase, Detoxphase, dauert ein Weilchen. Meist so um die 2 Wochen und war ein Grund warum ich gezögert habe, ist vermutlich der Grund warum die meisten zögern.

Meine Kopfhaut war aufgrund der Schuppenshampoos voll auf Fettproduktion (Weil die trocknen die Haut ja aus und das regt die Produktion eben erst recht an! Ein fataler Kreislauf.), also erwartete ich beträchtliche Verfettung. Und war dann positiv überrascht, dass es eigentlich fast so wie immer war. Ich fand den Unterschied gar nicht so krass. Ich habe alle 2, manchmal 3 Tage gewaschen. Gerochen hat es nicht. Ich habe es beobachtet. Das war’s eigentlich auch schon.

Ich war neugierig und wäre jederzeit auf Shampoo zurückgefallen, wenn es schlimm geworden wäre. War’s nicht.

Der Essig

Wäscht man die Haare mit einer Seife, raut diese das Haar auf. Und – bistdudeppart – das spürt man auch. Mein Haar fühlt sich nach der Seife an wie eine Klettverschlussperücke (speziell bei der Salzseife). Ich kann da mit der nassen Hand gar nicht einfach drüberrutschen.

Deswegen braucht man eine saure Rinse. Eine Spülung mit niedrigem pH-Wert. Entweder Zitrone oder Essig.

Ich nehme Apfelessig. Ich fülle 1cm in einen alten Messbecher und fülle den dann unter der Dusche auf einen halben Liter auf. Das ganze gieße ich dann sorgfältig über meinen Klettverschlußkopf.

Und danach:

riecht mein Kopf nach Essig und meine Haare sind rutschig wie eine Olympia-Bobbahn.

Ausspülen muss man den Essig ordentlich, weil sonst riecht’s (aber auch nur wenn man die Nase in die Haare drückt). Die Haare bleiben verschlossen.

Der Essiggeruch im Bad während der Dusche war anfangs heftig. Mittlerweile rieche es fast nicht mehr. Arg wie man sich daran gewöhnt.

Die Haare und das Trockene

Die Salzseife, so hat mir die liebe Birgit geflüstert, ist super für die Kopfhaut, aber nicht ganz so optimal für die Haare. Sie trocknet sie nämlich aus. Das war mir gar nicht so sehr aufgefallen, weil ich die Spitzen mit einem winzigen bißchen Arganöl einreibe (muß man vermutlich bei kurzen Haaren gar nicht), aber dann habe ich brav wie mir geheißen die Haarseife von Walde ausprobiert. Die enhält nämlich Lanolin und das läßt die Haare strahlen.

Na und ich kann nur sagen: Ja, das geht!

Nur mein Kopf will dann manchmal noch jucken.

Also wechsle ich ein wenig ab, bis meine Kopfhaut den Winter überstanden hat. 2 mal Haarseife, 1 mal Salzseife. Irgendwie kein Problem. Für den Körper benutze ich die Salzseife sowieso. Weil super.

Ich krieg‘ meinen Wuschelkopf auch ohne große Chemie hin.

Haarfarbe

Ich habe mir gerade die Haare gefärbt, weil ich ein wenig Pepp gebraucht habe.  (Die Fotos entstanden vorher). Davor habe ich zu diesem Thema nachgelesen und das Unisono-Feedback aus dem Netz war: „Die Farbe ist schneller wieder draußen, wenn man mit Seife wäscht.“

Das kann vor allem bei erwünschter Grauabdeckung ein wenig nervig sein.

Ich werde berichten.

Kurz gesagt:

Geht es? Die Haare mit Seife zu waschen?

Ja, geht!

Ist es ein arger Umstieg?

Nö, nicht schlimmer, wie ein Strumpfhosenwechsel.

Mein Problem ist ja, dass mein Friseur weggezogen ist!

DAS NENNE ICH EIN PROBLEM!

😬

PS: Angefallene Müllmenge in knapp 3 Monaten: 2 Papierschleifen von den Seifen und eine Glasflasche vom Essig.

Krasser Unterschied!