5 Dinge, die einem vorher niemand sagt: Thema Schwangerschaft

Schwangerschaft, Wissen, Frauen

Als ich das erste mal schwanger war, also eigentlich das 2. mal. Das erste mal hatte ja nicht geklappt (nachzulesen hier). Als ich also schwanger war, da habe ich mich diesem vorgemalten Klischee hingegeben. Genussvoll.

Ich kaufte Schwangerschaftsbücher, Namensbücher und schlenderte durch Babyabteilungen. Grinsend.

„Das ist es jetzt also!“, dachte ich.

Ich verschlang die gekauften Bücher mit dem mir erstaunlich fremden Inhalt. Nur um dann später festzustellen, dass ein paar Dinge, für mich durchaus erwähnenswerte „Details“, gar nicht drin standen. Dinge, die ich irgendwie schon gerne gewußt hätte. Nicht weil ich dann meine Meinung geändert hätte. Kind/NichtKind, nein, ich hätte es einfach gerne gewußt. Punkt.

Hier daher meine Top 5 an Wahrheiten über Schwangerschaften, die einem keiner vorher sagt.

Photo by Xavier Mouton Photographie on Unsplash

1. Die Mode

Beginnen wir mit etwas leicht Verdaulichem. Der Schwangerschaftsmode.

Wenn man auch davon ausgeht, dass man nicht wie das britische Königshaus gekleidet durch diese modetechnisch herausfordernde Zeit schreiten wird, so nimmt frau doch irgendwie an, dass es Mode gibt. Mode, die zu ihr passt.

Das ist ein Irrtum.

Schwangerschaftsmode per se existiert nicht wirklich. Große Ketten haben zwar immer eine Ecke in der sie Shirts mit lustigen Aufdrucken, Hosen mit breitem Gummibund und weite Kleider anbieten, aber die Auswahl ist durchaus überschaubar. Den eigenen Stil, den frau sich sorgfältig (hoffentlich) bis dahin schon mal erarbeitet hat, den wird sie aufgeben müssen. Breit gefächert ist das Angebot nur für die Schwangere mit Geld.

Die meisten Frauen geben sich allerdings mit derlei B-Auswahl zufrieden, weil … seufz .. die meisten Frauen sich halt damit zufrieden geben. Argumente wie „das ist ja nur für eine kurze Zeit“ und „dafür bekomme ich halt ein Baby“, lassen die meisten akzeptieren, dass wir in quergestreiften Bienenleiberln herumlaufen und Hosen tragen, die dauernd rauf oder runterrutschen.

Wer ein wenig auf sich hält, wird den sauren Modeapfel deutlich spüren.

Und noch etwas:

Es ist nicht nach der Schwangerschaft vorbei!

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2. Verstopfung

Okay. Ich kann es leider nicht anders ausdrücken. Aber genau das ist es: eine müßige Drückerei. Ich weiß nicht mehr ab wann, aber irgendwann trifft es beinahe alle Schwangeren. Frau verbringt mehr Zeit als unschwanger damit unter herzzerreißendem Gepresse ein paar Böhnchen ans Tageslicht zu drücken.

Manche nehmen Magnesium. Das macht die Sache dann cremig. Wer’s mag.

Ich weiß, das ist kein schönes Thema, aber ich will ganz ehrlich sein. Das sollte frau vorab wissen. Ihr werdet vermutlich verstopft sein. Solide.

Und Ja:

Im Zuge der ersten Schwangerschaft werdet ihr irgendwann für einen kurzen Moment am Häusl sitzen und Sorge haben, ob ihr da womöglich versehentlich und unabsichtlich euer Kind rausdrückt. So en passant quasi. Keine Sorge. 1. Den Gedanken haben alle. Und 2. So einfach geht die Sache dann doch nicht.

Da wir schon mal dabei sind noch schnell eines obendrauf. Wo wir schon am Klo sitzen. Hämorrhoiden. Wer nicht weiß, was das ist und wie es sich anfühlt, die Chancen stehen gut, dass ihr es nach der Schwangerschaft und der Geburt wisst.

Und zwar ganz genau!

Schaut euch bloß keine Bilder dazu im Internet an. AUA!

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3. Probewehen

Gegen Ende der Schwangerschaft spannt sich manchmal der Bauch ganz von alleine an. Ausgelöst von einer Bewegung oder auch mal einfach so. Wenn frau das nicht vorher weiß, kann/könnte sie schon ein wenig nervös werden, weil „geht es schon los?“, „ist es das jetzt?“

Nein, das ist sie noch nicht. Die Geburt. Ich weiß nicht wozu die Sache genau dient, aber es ist okay, normal. Alles Bingo. Entspannt euch.

Die echten Wehen werdet ihr erkennen. Seid versichert.

4. Vom Schlafen

Ist das Baby mal auf der Welt, dann ist es ja bekanntlich mit dem Schlafen für einige Zeit vorbei.  Bis zu 6 Jahre lang im Schnitt, habe ich neulich gelesen. Deswegen, so raten einem alle, solle man sich vorher gut ausschlafen.

Das ist ein ausnehmend großer Schwachsinn. Da Menschen erstens nicht auf Vorrat schlafen können und zweitens ist Schlafen per se ab einem individuellen Zeitpunkt in der Schwangerschaft auch gar nicht mehr so super möglich.

Hat der Bauch nämlich mal eine gewisse Größe erreicht, dann drückt er. Auf die Wirbelsäule. Mal von oben, mal zieht er von der Seite.

Liegen ist dann irgendwie nicht mehr so gemütlich, wie gewohnt. Alle paar Minuten muß frau die Position verändern, was mit Riesenbauch gar nicht mal so flockig von der Matratze rollt. Da wacht frau halt häufiger mal ein wenig auf. Es gibt tiefschlafförderndere Maßnahmen!

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5. Die Macht des Körpers

Wer als Frau, als Mensch, das selbstbestimmte, rationale Leben schätzt, wird das für eine Weile aufgeben müssen. In der Schwangerschaft übernimmt der Körper die Führung. Die Hormone geben die Richtung vor. Die Fabrik „Body“ hat auf „Life“ umgeschalten, was beachtliche Einschränkungen für das bisherige Frauenleben bedeutet.

Alles wird körperlich. Soll heißen, die körperlichen Bedürfnisse werden in der Prioritätengebung weit nach oben gestellt. Ganz nach oben. Und zwar alternativlos.

Bist du hungrig, wirst du essen wollen. Egal wie wichtig das Meeting ist.

Bist du müde, wirst du einschlafen. Egal wo.

Musst du aufs Klo, dann wirst du laufen.

Und wenn dein Intellekt sagt, „das ist jetzt unpassend?“, dann hört ihm schlichtweg keiner zu. Dein Körper ist an Business Angelegenheiten, gesellschaftlichen Normen oder schwer erkämpften Positionen in einer Gruppe sowas von nicht interessiert. Es hat was Faszinierendes.

Viel Spaß dabei!

(Anmerkung: das geht vorbei. Sobald frau wieder ausgeschlafen ist! 😉

Soweit so, ein bißchen Background Info, die frau nicht überall findet. Ich möchte noch extra hinzufügen. Schwanger sein und ein Kind bekommen ist eine irre lässige Erfahrung. Gerade weil es so eine Ausnahmesituation ist. Gerade weil es schmerzhaft ist. Gerade, weil man die Dinge dann nicht mehr so einfach mit dem Kopf steuern kann.