12 in 12 – März 2019 Wasserschaden & Co.

Kennt ihr das? Manchmal gibt das Leben ein bissi Gas! Bei uns ist das gerade so.

Letzte Woche entdeckten wir, dass im Keller unter unserer Küche, das Wasser aus der Decke regnet. Alarm für jeden „an sich mag ich die Wohnung trocken“ – Fan. Das Leck war erfreulich schnell gefunden, die Auswirkungen auf unseren Alltag sind beträchtlich.

Deswegen fühlt sich im Moment jeder Morgen so an, als wäre ich am Vortag einen Halbmarathon gelaufen. „Gerädert“ ist der Fachausdruck.

Ich bin tapfer und passe auf mich auf. So durfte ich heute lange schlafen (dazu noch etwas ein wenig später). Ich war solide groggy, als ich ins Wohnzimmer schlurfte, meinen grünenTee/Ingwer/Soda genoß und die Duftlampe anzündete.

Gestern war der Trockenlegen-Mensch da. Hat uns der Hälfte unserer Küchenkasteln beraubt, etwas Rigips Wand entfernt, Löcher in die Fliesen gebohrt und dann ein paar Krachomaten der Sonderklasse in die Küche gestellt. Heißlufttrocknung. Schallbetrieben quasi.

Es ist irre.

Deswegen habe ich auch erstaunlich unterbrochen geschlafen. Alles durchaus Medium sexy.

Der Spalt in der Wand, der Krach all das bleibt uns jetzt. Geschätzt für 3 Wochen. Danach startet dann der Wiederaufbau.

Also ich, ganz Katastrophenmanager, habe heute gesaugt, geräumt, getrocknete Wäsche weggeräumt, Küche sauber gemacht (Das Familienfrühstück findet erfreulich ungehindert statt!), ausgemistet .. das bietet sich einem geradezu aufdringlich an, wenn man den Kastlinhalt der halben Küche rumstehen hat.

Dann habe ich meditiert.

Wegen innerer Ruhe und so.

Dann habe ich gemacht, was ich den „vollen Angriff“ nenne. An den Tagen, an denen ich mich fühle wie ein abgeknuddelter Pygiama, ohne Frisur, mit extra tiefen Augen und ausnehmend geringem Elan, an genau diesen Tagen – so bin ich draufgekommen – da tue ich so als ob.

Soll heißen, ich tue so als, wäre ich irre cool, total Herr (eigentlich) Frau der Lage. Voll im Saft. Total der Profi.

Ich schnuckele mir die Haare zurecht. Zur Not auch mit Spray, Gel und was noch nötig ist. Und hau mir das Make-up in die Visage. Und zwar mit dunklem Lidschatten, Lidstrich, volle Pulle. Das große Programm. Vampisch, wenn ihr wollt.

Ich habe nämlich festgestellt, dass ich damit nämlich vor allem mir, also meiner Seele, helfe. Die glaubt nämlich dann wirklich: „Ah so, wir sind heute wieder cool, wir haben Power! Na bitte!“

Es geht mir tatsächlich total viel besser danach. Mogeln für sich selbst quasi. I love it!

(Anmerkung: dieses Lippending da, das nervt extrem, ist aber völlig harmlos. Ich arbeite an einer Reduktion ohne Laser. Vorerst. Nur für den Fall, dass sich jemand Sorgen macht. Alles Bingo. Nur lästig!)

Kennt ihr diese neuerdings überall aufpoppenden Selfstorage Dinger? Ich habe mich immer gefragt, was die Leute da denn reintun. Ich sah sie wohl eher als einen Auswuchs von Dekadenz und übertriebenen Konsumdrang. Wenn man soviel Zeug hat, dass man es in den eigenen vier Wänden nicht mehr unterbringen kann. Krank halt.

Heute weiß ich, die Leute bringen dort ihre Küchenkastln unter, wenn sie ihre Küche trocknen.

Ich habe da heute auch einen Teil meiner Küche auf Urlaub gestellt.

Frau lernt nie aus!

Dann war mein Freiluftprogramm dran. Das Waschmittel geht aus und da ich ja neuerdings bewußt kaufe, musst ich doch tatsächlich 400 Meter weiter als sonst gehen, damit ich ein Ökowaschmittel im Karton kaufen kann. Und dazu das Bleichmittel.

Unterwegs habe ich einfach mal so rumfotografiert und mich danach an diesem Bild erfreut. Es schaut aus, als würden die Kabel das Haus aufrecht halten.

Spaß!

Danach habe ich noch hundert Sachen gemacht. Ich wollte sie mir aufschreiben, damit ich euch die Liste angeberisch unter die Nase reiben kann. Und habe das natürlich nicht getan. Haushalt halt. Baustellenkombination. Ehschonwissen.

Aja, das wollte ich euch noch sagen. Ich habe im Biomarkt noch eine Feuchtigkeits-Gesichts-Creme gekauft, die, man höre und staune, auf einem amerikanischen Beauty Blog herzlichst empfohlen wurde.

Ihr dürft euch jetzt denken, was ihr wollt, dass ich derlei Blogs überhaupt lese. Ab und dann.

Auf jeden Fall musste ich diese Creme haben. Wo mir doch meine gerade ausgeht und ich ja versuche auch hier die Nachhaltigkeit im Auge zu behalten.

Ich werde berichten.

Also wie gesagt, ich habe den Haushalt geschmissen. Essen für den von der Schule heimkehrenden Nachwuchs gemacht, wieder aufgeräumt und dann … dann bin ich eingesackt.

Bum!

Und ich war weg.

Zumindest war ich nicht alleine.

Erholt aber keineswegs frisch und munter, machte ich eine Einkaufsliste und wurde unterbrochen vom kleinen Mister, den ich akut französisch Vokabeln abfragen musste.

Während er Sit-ups machte. Dazu drückte er mir noch so ein Zähl-Klicks-Dingi in die Hand damit ich klickse wieviele Sit-Ups er in der Zwischenzeit macht.

Wir sind eben eine ganz normale Familie.

So.

Nach dem Einkaufen wollten wir Abendessen machen, aber das Leben meinte ein solider Kurzschluss wäre jetzt durchaus mal angebracht.

„Zack“, ging es und finster war’s.

Ich weiß ja wo der FI ist, aber in die Küche war kein Strom zu kriegen. Was zwar bedenklich ist, weil Kühlschrank und so, aber … zumindest war es ruhig.

Die Krachomaten waren auf Pause.

Für gut eine Stunde!

Mittlerweile laufen sie wieder.

Morgen werde ich fix nochmal meditieren!

Und übermorgen!

12 in 12