gelesen KW 23 – Wie man eine Million Menschen rettet

Von Bernard Gagnon – Eigenes Werk, CC BY-SA 3.0

Wer einigermaßen das Wetter verfolgt und damit die Klimaveränderungen der letzten Jahre, der hat mitbekommen, dass – wie man so sagt – extreme Wettersituationen zugenommen haben. Dazu gehören auch die großen Stürme wie Hurricanes und Zyklone. (Anmerkung: Hurricanes bilden sich über dem Atlantik, Zyklone über dem Indischen Ozean bzw. dem südlichen Pazifik.)

Nun haben die extremen Stürme dieser Art schon oft viele Menschen das Leben gekostet. Und um das zu verhindern, hat sich ein Staat, der wirklich viele Menschenleben zu beschützen hat, in den letzten Jahren einiges einfallen lassen: Indien.

Und als Anfang Mai ein gewaltiger Zyklon mit dem Namen „Fani“ auf die Ostküste des Landes traf, da hat die örtliche Regierung das erste mal bewiesen, was alles möglich ist. Und zwar in einer Region, die nicht zu den reichsten der Welt zählt.

Die Stadt Puri liegt im Bundesstaat Odisha und als dieser 1999 von dem bis dato schlimmsten Zyklon getroffen wurde, starben fast 10.000 Menschen. Diesmal waren es zwischen 3 und 9.

Wie geht das?

Von Aleksandr Zykov from Russia – Bus from Puri to Konark, CC BY-SA 2.0

Nun, kurz gesagt, die Region wurde evakuiert. 1 Million Menschen in kürzester Zeit bewegt. Und weil man 1 Million Menschen nicht einfach am nächsten Bauernhof unterbringen kann, hat es auch 20 Jahre gedauert um eine derartige Evakuierung möglich zu machen.

Es wurden Ausweichquartiere gebaut – sprich Hallen, in denen die Menschen untergebracht werden. Weit genug weg von der Küste.

Um einem derartigen Wetterereignis fliehen zu können, muß man aber auch wissen, das es überhaupt herannaht. Der Staat hat eben auch diesen Bereich ausgebaut, sodaß eine rechtzeitige Warnung an sich erst möglich war.

Weiters wurden dann akut 2,4 Millionen SMS wurden versandt, im Fernsehen liefen Spots in der örtlichen Sprache, 43.000 Freiwillige standen bereit um die Evakuierung abzuwickeln, 1.000 Katastrophenhelfer und unzählige Polizisten.

Als der Sturm kam, war die Stadt menschenleer.

Und das war gut so. Strom und Wasserversorgung sind teilweise zusammengebrochen, Häuser wurden zerstört, Bahnstrecken beschädigt, Straßen zerstört. Die ganze Palette an kaputt quasi. Und „nur“ 3-9 Tote (verschieden Quellen).

Es geht also doch. Und zwar immer und überall!

😉

So und wenn ihr mal kurz vergleichen wollt, hier die Durchschnittstemperaturen und Niederschlagsmillimeter von Puri. Wenn ihr auf das Bild klickt kommt ihr auf die Weather2travel Seite und dann könnt ihr gerne euren Ort zum Vergleich eingeben. Viel Spaß!

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