Aus dem Leben einer Frau und Mutter – Haushaltsgeräteliebe

Immer wieder schreibe ich davon, dass im Beipackzettel eines Schwangerschaftstests auf Nebenwirkungen von Kindern hingewiesen werden sollte, die man vorher nicht bedenkt und auf die einen auch niemamd hinweist. Nicht, dass man vorher irgendjemanden glauben würde.

Wenn man keine Kinder hat, denkt man allgemeinhin, dass jene, die Kinder haben, einfach nur Weicheier sind und maßlos übertreiben.

Und trotzdem, zumindest nachher dann, wenn einem die Kinderzimmerdecke auf den Kopf fällt und man sich die eingetretenen Legosteinchen aus der Fußsohle fimmelt, hätte man die Möglichkeit im Kleingedruckten nachzulesen und da stünde  es dann, auf Seite 27 im 3. Absatz: „Legosteinchen im Fuß! Kann schmerzhaft sein!“

Man würde seufzen und sich inniglich geloben, bei nächster Gelegenheit Nebenwirkungen und Kleingedrucktes doch zu lesen. Es würde nichts mehr ändern, aber der Frust würde im Text verpuffen. Womöglich.

Irgendwo in diesem elendslangen juristischen Nebenwirkungsorgasmus stünde dann auch etwas über die verwirrende Liebe zur eigenen Waschmaschine, die frau als Mutter unweigerlich entwickelt. Es ist keine „womöglich“ Nebenwirkung, es handelt sich hierbei um eine Begleiterscheinung. Fix.

Ja genau.

Und genau da bin ich. Seit mittlerweile wohl vollen 14 Jahren bin ich meiner Waschmaschine in tiefer Zuneigung verbunden.

Sie und ich wir sind ein Team, wie es sie sonst nur in Superheldenepen gibt. Batman und Robin quasi.

In Lavendelduft.

Meine Waschmaschine und ich haben Abenteuer erlebt und bestanden, die zu verfilmen sich kein Hollywood-Studio trauen würde. Die Bilder eines nächtlichen Brechdurchfalls – einfach zu krass für das Publikum. Pferdeköpfe unter der Bettdecke inklusive.

Oder Läuse.

Ja genau. Die Sch***erchens können’s auch ganz gut. Einem die Nackenhaare aufstellen. So ganz spontan mal eben den halben Haushalt waschen. Zwischendurch. Gelobt seien die Wohnungen mit Waschraum. Der Rest der Welt watet dann durch Wäsche, die potentiell kriecht.

Weil so ein süßer kleiner Kindergartenkinderkopf legt sich nämlich an reichlich Stellen nieder, kuschelt mit einer beachtlichen Selektion an Stofftieren und schläft nicht immer nur im eigenen Bett. Gute Güte, es ist als würde man einen Tatort reinigen wollen und der Täter war ein Oktopus.

Wiedemauchimmer.

Ohne die richtige Waschmaschine an der Seite, ist muttern ausgeliefert. Der Feind hat in diesem Falle nicht nur den Handschuh, nein, er hat auch alle Infinity Steine. Und wer das jetzt nicht versteht, darf ruhig einmal eine Runde Handtücher waschen gehen!

Oder den Beipackzettel vom Schwangerschaftstest lesen!

Aber die Waschmaschinenliebe, die ist fix!