Heute reposte ich einen Beitrag, den ich in Anbetracht des kommenden Winters überarbeitet habe, weil ich denke, dass der Inhalt durchaus als wertvolles Wissen durchgehen kann.
Kennt ihr das? Der Herbst ist da und es hat das erste mal 5°C draußen und ihr zieht euch an, als würdet ihr eine Freundin am Südpol besuchen? Dick, dicker, Daunen! Das volle Programm! Wenn ihr euch nicht genug bewegt, fangt ihr an zu zittern. Ich für meinen Teil hab‘ mich dann über meine Jammerlappen-Mentalität geärgert und mich gleichzeitig gefragt, wie ich denn dann bitte den richtig kalten Winter durchstehen soll.
Dann kommt der Jänner und es wird richtig kalt. Minus 10, minus 15°C und wenn ihr es genau betrachtet, kommt ihr zu dem Zeitpunkt mit der gleichen Anzahl Schichten aus oder durchaus auch mal mit weniger. Das erscheint doch einigermaßen ungewöhnlich. Und wenn es dann kurz nach der Kältewelle auf 5°C „aufheizt“, dann ist euch in all dem Zeug schlicht heiß. Ja, viele gehen dann einfach schon ohne Jacke! Alles schon irgendwie unlogisch.
Ist es gar nicht. Es ist alles eine Sache des Fettes. Wir werden jetzt biologisch, chemisch, physiologisch. Festhalten.
Fett ist Energie für den Körper
Der Körper speichert Energie ja in Form von Fett. Für die schlechten Zeiten. Wenn die Jagd nicht erfolgreich war und die Versorgung der Familie dadurch in den nächsten Tagen etwas schmalspurig ausfiel. Dafür ist das körpereigene Fett unter der Haut gedacht. Denn Fett liefert, wenn man es zerlegt (chemische Zerlegung) Energie. Diese Energie liegt in Form von ATP (Adenosintriphosphat)vor. ATP ist quasi der „Wechselstrom“ unseres Körpers. Mit ATP surrt unser Motor. Sehr salopp ausgedrückt. Genaueres verkneif‘ ich mir.
Nochmal. Der Körper zerlegt das Fett aus seinen Speichern und dabei wird Energie frei, die als ATP zur Verfügung steht um dann sämtliche Vorgänge in unseren Zellen und somit in unserem Organismus anzutreiben. Fett wird zu ATP. Klar.
Es gibt aber eben noch dieses braune Fett und da verhält es sich mit dem ATP dann doch beträchtlich anders. Denn braunes Fett wird zwar genauso zerlegt, ATP wird dabei aber kaum bis gar nicht gebildet. Die Energie, die bei dieser Zerlegung ensteht, wird einfach freigesetzt. Und Energie, die einfach so da ist, bedeutet, dass es warm wird. Energie, die einfach so freigesetzt wird, ist auf unserem Planeten Wärme. Sprich braunes Fett wird zu Wärme und sonst zu nix. Wir sind dann sowas wie ein Wärmekraftwerk auf zwei Beinen.
Nun hast du aber dein braunes Fett nicht immer parat. Der Mensch hat braunes Fett nicht immer im Angebot. Nein, es muss ihm erstmal kalt sein – richtig kalt – dann lagert er welches an. Braunes Fett ist teuer und wird nur bei Bedarf gelagert. Und es dauert ein Weilchen. Ein paar Wochen auf jeden Fall. Bis dahin kann der Körper nur auf eine Art Wärme generieren: Durch Bewegung. Wer seinen Arbeitsweg zu Fuß zurücklegt, oder regelmäßig mit dem Hund Gassi geht, der weiß; da wird einem schon mal warm.
Steht man auf einer Bushaltestelle im Kalten und wartet, dann sieht man die Leute schon mal rumzappeln und hüpfen. In Wirklichkeit produzieren sie damit Wärme in ihren Muskeln. Die etwas ungewöhnlichere Art der Wärmeproduktion durch Bewegung wäre dann das Zittern .. kennt auch jeder.
Was heißt das für heute und das Heizen in der Energiekrise? Wenn euch jetzt kalt ist, dann wird das in ein paar Wochen, bei derselben Temperatur wohlgemerkt, ziemlich sicher nicht mehr so sein.
Und jetzt noch ein kleines, eher sehr süßes braune-Fett-Detail: Neugeborene haben einen sehr hohen braunes-Fett-Anteil. Weil sie nämlich ..
- .. ein unvorteilhaftes Oberflächen/Volumen Verhältnis haben und somit viel stärker auskühlen können, als Erwachsene und weil sie
- .. aufgrund ihrer noch völlig unterentwickelter Skelettmuskulatur nicht zittern können.
Deswegen sind sie immer so warm 👶❤️
Falls euch zur Zeit schon ein wenig kühl um die Füße rum ist, dann empfehle ich immer noch aus vollstem Herzen die Filzpatschen, die mir schon seit Jahren die Seele am Lächeln halten. Hier das aktuell neue Paar der kleinen Miss.